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Alt 10.05.2004, 09:32
Gast
 
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Standard Metastasen in der Lunge

Liebe Anja,

bei meinem Vater war es ähnlich. Nach Speiseröhrenkar. folgten Metas in der Lunge mit Wassereinlagerung. Anfangs hab ich auch überlegt was kann man dem Mann sagen? Das mit dem Speiseröhrenkar. war ja schon schlimm genug. Die Ärzte meinten dann aber man muß es ihm sagen, da er sonst die Notwendigkeit einer anstehenden Chemotherapie nicht versteht. Er hat es auch ganz gut aufgefasst. Nach der ersten Chemo war das Wasser und die Metas in der Lunge verschwunden. Und die Speiseröhre war auch wieder passierbar. Nach drei Monaten bildeten sich aber wieder neue Metas. Jetzt durchläuft er gerade die zweite Chemo. Wir sind voller Hoffnung das es nach Abschluss diesmal eine längere Pause gibt. Ich weiß nicht ob er noch eine dritte mitmachen würde. Aber er hat meinen Zweifeln schon des öfteren einen unglaublichen Lebenswillen entgegengesetzt. Mittlerweile kläre ich ihn über all seine "Wehwehchen" vollständig auf. Das hilft natürlich bei der Mitarbeit. Im Gespräch muß es ja nicht gleich um Tod und Sterben gehen. Aber ich glaube einfach, dass jeder Mensch das Recht hat alles über seine Krankheit zu wissen und auch die Chance haben muß zu entscheiden was weiter mit ihm passiert.

Ach ja, und das mit den Ärzten… Auf so was hör ich schon gar nicht mehr. (Keine Heilungschancen) Jeder neue Arzt der die Krankenakte meines Vaters liest, schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Wenn mein Vater dann mal nicht im Zimmer ist heißt es dann zu mir: "Sie wissen ja um die Prognose?"

Ja Herrgott, ich weiß um die Prognose. Aber das ist mir egal. Jede Stunde die wir miteinander verbringen können zählt.

Geht es deinem Vater so schlecht, dass er im KH liegen muß? Habt ihr über ambulante Chemotherapie gesprochen? So könntet ihr euch abwechseln. Zeitweise bist du in Italien und dann ist er bei dir.

Ich wünsche euch alles gute und hoffe ihr könnt noch viel Zeit miteinander verbringen.

Liebe Grüße
Nicola
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