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Alt 12.04.2015, 15:35
Taranga Taranga ist offline
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Standard AW: Frau mit Nephrektomie, mental sehr labil, „steckt Kopf in den Sand“ …

Hallo allerseits,

das ist schon ein Auf und Ab so kurz nach der OP. Die Wundheilung schreitet voran, der Bluterguss bildet sich langsam zurück - aber psychisch braucht meine Frau sicher noch einige Zeit. Phasen, in denen die Erkrankung kein Thema ist, wechseln sich ab mit Phasen, in denen sie völlig verzweifelt ist und panische Angst entwickelt, es könnte noch irgendetwas in ihrem Körper „schlummern“ oder die verbliebene linke Niere in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Jeder Kopfschmerz verursacht ebenso Angst wie ein Zwicken in den Beinen oder Verdauungsprobleme. Ich habe den Eindruck, dass in solchen Situationen das Allerwichtigste für sie ist, dann nicht alleine zu sein, ihre Ängste aussprechen und darüber reden zu können. So wenig sie eigentlich über ihre Erkrankung wissen will, so viel berichte ich ihr dann von den vielen Informationen und Lebensläufen aus diesem Forum – und irgendwann beruhigt sie sich dann wieder.

Da der behandelnde Urologe einen sehr guten Ruf zu haben scheint und auf uns einen sehr kompetenten Eindruck machte, werden wir seinen Empfehlungen wohl wirklich folgen – Ute, Du hast Recht, meine Frau ist 44 und wird noch einige Strahlendosen abbekommen, da sollte man wohl vorsichtig sein. Dass ihr Urologe mit Herzblut dabei ist, sah ich übrigens vorgestern, als ich ihn zufällig an der Tankstelle traf: er zog mich sofort aus der Warteschlange zur Seite und fragte nach, wie es meiner Frau gehe und meinte u.a., am wichtigsten wäre nach der erfolgreichen OP ohne Hinweise auf Metastasen zunächst, ihre psychische Stabilität wieder herzustellen – während draussen seine Frau ungeduldig im Auto wartete ;-).

Gestern hatte meine Frau Schmerzen, allerdings an der linken Seite. Natürlich war da gleich die Sorge, die verbliebene Niere könnte Probleme bekommen, aber da sie die rechte Seite noch stark entlastet, lag die Vermutung nahe, dass es sich eher um Verspannungen handelte. Aber wir gingen auf "Nummer Sicher" und suchten die Ambulanz der operierenden Klinik auf. Die Vermutung bestätigte sich, lt. Ultraschall ist die linke Niere okay, kein Fieber, kein Blut im Urin, alles in Ordndung - auch rechts keine Auffälligkeiten. Der Arzt meinte nur, die rechte Seite wäre etwas wärmer als die linke, daher sollten wir die OP-Wunde etwas kühlen.

Ich hoffe, dass man sie in Bad Nauheim etwas auffangen wird (wie Dich, liebe Janine) und sie auch im Gespräch mit anderen Betroffenen wieder mehr Mut fasst. Wir werden sie jedenfalls jedes Wochenende dort besuchen, damit sie keinen Lagerkoller bekommt ;-).

Viele Grüße und einen schönen Rest-Sonntag,

Ralf
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