Thema: Prostatakrebs
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Alt 15.10.2010, 12:51
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Standard AW: Prostatakrebs

Hallo,

damit eine Studie wissenschaftlich anerkannt wird, muss sie randomisiert und doppelblind sein.

Aber die "Placebo-Gruppe" wird aus ethischen Gründen aufgelöst, wenn sich herausstellt, dass die behandelte Gruppe einen deutlichen Vorteil durch die Behandlung hat.

So erst jetzt bei derAbiraterone-Studie geschehen, die einen außerordentlichen Erfolg bei den behandelten Patienten zeigte. Die Studie wurde daraufhin sofort geschlossen und die Placebo-Gruppe in die Medikamentengruppe überführt.

Ob der Entschluss Ihres Mannes richtig war? Auch die Bestrahlung ohne "Platin" hätte ja einen Erfolg zeigen können. Auch dürfte er in einer Studie sorgfältiger und aufmerksamer als in der normalen Routine behandelt werden.

Die Hormonblockade kann man später bei höheren PSA-Werten einsetzen.
Die Hormonblockade per Spritze bewirkt eine chemische Kastration mit all Ihren Nebenwirkungen wie Hitzewallungen, Gewichstszunahme, Antriebsverlust etc. Eine weniger mit Nebenwirkungen behaftete Hormonbehandlung ist die mit Tabletten (Antiandrogenen, vorzugsweise Bicalutamid). Fragt mal Euren Urologen, ob er nicht besser mit Bicalutamid starten will.

Für die Bestrahlung wird der Zug dann wohl abgefahren sein, da man eine Rezidiv-Bestrahlung möglichst bei einem PSA-Wert < 0,5 ng/ml machen sollte nach den neuen S3-Leitlinien. Deshalb sollte man vor einer Rezidiv-Bestrahlung nicht unnötige Zeit mit Diagnostik verschwenden.

Ob man bei dem PSA-Wert unter 1,0 überhaupt im PET/CT etwas sieht, ist fraglich. Auch sollen die Ergebnisse manchmal nicht so eindeutig sein, wie sie auf den Bildern erscheinen.

Gruß

Hansjörg Burger
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