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Alt 25.01.2007, 18:28
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Petra_S Petra_S ist offline
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Registriert seit: 28.09.2005
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Standard AW: Die Einsamkeit

Hallo zusammen!

Ja, Wolfgang oft herrscht die Meinung vor, dass die Anghörigen letztendlich sich selbst betrauern, das hat mich schon immer ungeheuer wütend gemacht. Du hast es tatsächlich auf den Punkt gebracht, so einfach ist es denn doch nicht, dass man sagen kann, wenn man es lang genug psychologisch zerpfückt: man tut sich selbst nur schrecklich leid. Nein, schließlich hat Liebe und Mitgefühl damit zu tun, dass man seinem lieben Menschen nur Gutes gewünscht hat, alles versucht hat, was einem selbst möglich war und leider war es doch zu wenig, gerade weil man sich so sehr liebte und beschützen wollte... es gab Grenzen, die das Leben setzte, die die eigene Kraft vielleicht setzte und nun stehen wir da. Gibt es hier Trost? Sicher haben unsere Lieben gewußt wie wichtig sie uns sind und dass wir unsere ganze Kraft aufwenden, aber tröstet uns das darüber hinweg, dass sie mit vielen Gedanken unseret wegen, um uns zu schonen allein waren? Sie haben es so entschieden, weil sie uns so sehr liebten und ihrerseits alles tun wollten um es uns nicht noch schwerer machen zu müssen. Ich glaube es fiel ihnen ganauso schwer sich in unsere bevorstehende Zukunft hinein zu versetzten, wie es uns schwer fiel zu begreifen wie sterben geht...Wo lernt man das, wie soll man das "üben" - jaja "loslassen" heißt die kluge Zauberformel, es soll Menschen geben, die haben ein Urvertrauen, sie können damit umgehen. Ich gehöre zu den Menschen, denen der liebste Mensch so sehr leid tut - aus vielen Gründen und da geht es nicht darum, dass ich nun allein lebe. Mir fehlt das Urvertrauen, ich muss mir die Hoffnung jeden Tag neu hart erkämpfen.

Gib dir Zeit und schreib so viel du kannst und willst.
Petra

Geändert von Petra_S (25.01.2007 um 22:32 Uhr)
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