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Alt 09.10.2007, 13:08
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maydu maydu ist offline
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Standard AW: Verweigerung der Behandlung?

Hallo,
meine Mutter hat sich gegen eine Behandlung entschieden. Sie hatte das ganze vor 9 Jahren schon mit meinem Vater durchgestanden. Chemo, Bestrahlung, Reha, galt als geheilt, zur Kur gefahren und doch war es nach einem Jahr vorbei. Es war ein Jahr voller Leiden.
Meine Mutter lebt nun fast 5 Monate mit der Diagnose. Sie ist im Endstadium. Die Ärzte gaben ihr 6 Monate. Sie arbeitet noch immer, raucht weiterhin und ist froh, diese Behandlung nicht gemacht zu haben. Sie klagt nie über Schmerzen. Der Arzt der sie betreut, sagt auch, man muss heutzutage keine Schmerzen leiden. Ihr geht es besser ohne Behandlung, denn sie hätte keinen Sinn mehr gehabt. Sie ist dankbar für jeden Tag und versucht es auch zu geniessen. Ich bin froh, daß wir noch schönes Wetter haben, so wuselt sie fleissig im Garten rum. Die Kraft und die Luft sind jetzt zwar langsam weniger geworden, aber sie geht damit sehr gut um. Sie weiss, daß sie gehen muss und wir nehmen ganz bewusst voneinander Abschied.
Ich finde das muss Jeder für sich selbst entscheiden. Meine Mutter ist 67 Jahre, würde ich es bekommen jetzt mit 37 und Kindern die noch nicht volljährig sind, dann würde ich kämpfen, weil ich das Leben meiner Kinder noch erleben möchte. Wäre ich so alt wie sie und meine Kinder wären versorgt, würde ich auch alles ablehnen, denn ich denke man hat kaum eine Chance. Ich würde mir die letzten Tage auch einfach nur schön machen.
Vorm Tod haben wir Beide keine angst, denn wir haben einen starken Glauben. Das ist vielleicht auch wichtig. Viele leben nach der Diagnose nicht sehr lang, ich denke weil sie einfach aufgeben, aber ich weiss es nicht.

Ich wünsche Allen hier, alles Liebe und Gute
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Alles Liebe Anja