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Alt 20.07.2003, 16:11
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

Hallo Kiki,

Ich kenne Deine Gefühle, und konnte auch zuerst nicht verstehen, warum meine Mutter sofort alles von meinem Paps weggeben wollte, außer den Dingen, die wir Kinder haben wollten. Sie konnte den Anblick nicht ertragen, jedes Stück das da hing oder lag riß ein erneutes Loch in ihr Herz. Denn sie hatte ihm versprochen, stark zu sein, wieder zu beginnen ihr Leben in die Hand zu nehmen.

Und wirklich konnte ich sie verstehen, als sie von uns gehen mußte. Sie sagte immer, Kind such Dir aus, was Du möchtest und gebe den Rest weg. Ich lud meine Brüder ein, sich ihre Erinnerungsstücke zu nhmen. Der Eine nahm alle Erinnerungen aus seiner Kindheit, der Andere warf alles in den Müll. Mir tat das sehr weh, denn es waren Dinge, welcher er für sie gebastelt, gemalt hatte.

Ich habe mir für einige Monate Teile ihrer Kleidung in meinen Schrank gehängt, auch wir hatten dieselbe Größe, um immer mal mich reinzukuscheln und sie zu riechen. Bis ich einen schlimmen Traum hatte, in welchem sie mich fragte, warum ich all ihre Kleidung noch im Haus hätte, es gäbe genügend Menschen die sich darüber freuen würden. Der Traum kam immer wieder, bis ich alles weggegeben hatte. Nur ihre Küche habe ich bis heute noch immer nicht ausgeräumt. Dort standen wir das letzte Mal gemeinsam beim Kochen, und wir hatten so viel Spaß miteiander.

Jeder empfindet anders, wenn es um die Trrennung von den persönlichen Dingen geht, genau wie jeder seine Trauer anders erlebt. Bitte versuche auch Deinen Vater zu verstehen.

liebe Grüße,
Jutta
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