Einzelnen Beitrag anzeigen
  #145  
Alt 29.03.2007, 23:09
Acnaib Acnaib ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.12.2006
Ort: Cottbus
Beiträge: 68
Standard AW: ein neues Kapitel..hoffentlich nicht das Letzte

Liebe Inez,

du wunderst dich sicher, daß ich dir hier und heute schreibe. Aber du hast mir immer gut weitergeholfen, vieleicht kannst du es ja heute auch. Ich weiß echt nicht mehr weiter. Ich geb wirklich mein Bestes, um meine liebe S-Mutti eine Freude zu machen, sie dazu bewegen, an die frische Luft zu gehen. Ich hol sie raus aus ihrem Wohnzimmer, fahre mit ihr weg. Schick ihr meine Kinder, die sie über alles liebt. Natürlich gehe ich sie auch ganz oft besuchen, was sie auch von mir erwartet. Ich helfe ihr, soweit sie es zulässt. Aber alles ist vergebens. Ich erwarte ja nicht, daß sie jubelt, aber könnte sie nicht vieleicht "zufrieden" wirken. Wenigstens ein bischen? Sie lebt in einer ganz anderen Dimension, ich komme nicht zu ihr durch. Sie lächelt mich an, und ihre Augen scheinen zu weinen. Was kann ich nur tun?
Wir liegen uns immer in den Armen und heute sagte ich zu ihr, daß ich genau dann ein "Alleswirdwiedergutgefühl" habe und wenn ich loslasse, ist es weg. Sie konnte garnicht verstehen, wie dieses Gefühl dann weg sein kann. Sie sagte:"Es wird doch schon wieder werden." Und wollte von mir die Bestätigung, die ich ihr natürlich gab. Ich kann ihr doch nicht sagen, daß es doch warscheinlich nicht mehr wird? Ich kann ihr doch nicht sagen, daß sie nur palliativ behandelt wird? Iregendwann wird doch dieses Gemzar aufhören zu wirken!? Meine Tochter möchte so gern mal wieder bei Oma schlafen - Oma sagte, erst wenn die Chemo zu Ende ist. Was denkt sie? Es tut mir so weh, wenn ich ihre Äußerungen hören, aber ich sage nichts dagegen. Oder sollte ich doch mal was sagen?? Liebe Inez, ist ziemlich lang geworden. Kannst du mir nicht einen "Verhaltenshinweis" geben?

Dir persönlich wünsche ich alles Gute für die Zukunft.

Liebe Grüße Bianca
Mit Zitat antworten