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Alt 15.07.2007, 18:17
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Angst vor Magenkrebs!

Liebe Elke,

ich habe versucht darzustellen, warum das so bei mir angekommen ist. Ich habe Krebs. Martina hat Angst vor Krebs. Sie hat also Angst davor, so zu leben wie ich. Es ist meine subjektive Wahrnehmung. Das habe ich auch so geschrieben. Ich weiss nicht, ob du selbst krebskrank bist und das als Krebskranke liest?

Du fragst: "Und was soll bitte der Satz "fürchte Dich nicht. Wenn es Krebs ist, wirst du hier viele Leute finden, die verstehen, wie du dich fühlst und die dir Beistand leisten können.""
Damit wollte ich darauf hinweisen, dass hier niemand ist, der einem die Angst vor einem Tumor nehmen kann, aber dass hier viele Menschen sind, die einem die Angst davor nehmen können, dass mit der Diagnose Krebs immer und zwangsläufig ein gutes Leben vorbei ist. Die Angst von Martina hat auf mich so gewirkt, als würde sie das denken. Und dass anscheinend viele so denken, macht mir das Leben schwer. Was ich schreibe ist: "Ich hab ne Krebsdiagnose und manche Verhaltensweisen machen mir das Leben schwer. Bitte denk drüber nach". Ist es erlaubt, das zu sagen??

Ich finde die Angst vor einer schlimmen Krankheit auch nicht verwerflich.

Das was ich auch klar machen wollte ist folgendes: Gerade diese Panik in der Bevölkerung ist für mich ein besonderes Problem. Die Krankheit selbst ist, wie sie ist. Körperlich war sie bislang für mich nicht besonders schlimm. Aber ich finde es super anstrengend, dass ich eben in meinem Leben nicht nur selbst damit klarkommen muss (das ist noch halbwegs einfach). Fast immer muss man mit den Ängsten der anderen klarkommen. Das führt dazu, dass einem dann plötzlich irgendeine Fähigkeit abgesprochen wird, obwohl man sie noch hat. Für mich ist das eigentliche Problem der Krankheit nicht, dass ich daran sterben kann. Ich finde es im Moment zumindest noch schlimmer, was alle denken, was mit Krebs verbunden ist, ohne sich damit enger auseinanderzusetzen. Die Panik ist für mich schlimmer als die Krankheit selbst. Die Angst vor der Krankheit ist ein Teil der Krankheit selbst. Das ist eben mein persönliches Empfinden. Kannst du dir das vorstellen?

Und ich bin auch nicht besonders verbittert. Es ist eher kämpferisch. Kannst du dir das vorstellen, dass man trotz der Diagnose Krebs auch noch viel Bock auf Leben hat? Ich weiss aber wirklich nicht, wie ich auf Sätze, wie du sie schreibst reagieren soll. Zitat: " Das ändert doch an der damit verbundenen Prognose (die halt leider bei Krebskranken auch tödlich enden kann, ich weiß wovon ich schreibe, ich bin Krankenschwester)"

Was soll ich auf sowas antworten: Hey, ich weiss, dass die Krankheit tödlich enden kann. Ich hab OvCa Figo IIIc, Prognose irgendwo zwischen 5 und 20% 5-Jahres-Überlebensrate, ich weiß, wovon ich schreibe, ich bin Krebskranke (was ich ja auch geschrieben hatte) ??

Hast du als Krankenschwester viel mit Krebskranken zu tun?

Lieben Gruss
Mona

P.S: Und nein ich habe keine Kinder, mit der Krankheit ist diese Aussage auch entgültig.
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