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Alt 19.09.2005, 18:20
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Jutta Jutta ist offline
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Standard AW: Wie verarbeitet Ihr die Trauer, den Schmerz?

Liebe Danny,

mir erging es beim Tod meines Papas ebenso, ich schob alles so weit als nur möglich von mir, schmiß mich in alle möglichen Aktivitäten, ein Umzug stand an, ich meldete mich für eine Weiterbildung im Ausland an usw. Alles um nur nicht den Schmerz und die Trauer aus mir raus zu lassen, es geschehen zu lassen, bis ich kurz vor dem Zusammenbruch stand.

Meine Ma, meine Familie (Mann und Jungs) und ich pflegten ihn monatelang zu hause bis er erlöst wurde. Es war eine sehr sehr harte und anstrengende, aber trotzdem wunderschöne Zeit, denn das nahmen wir uns, Zeit füreinander. Nach einiger Zeit vergingen die Bilder der Krankheit, und mehr und mehr kamen die schönen Zeiten in der Erinnerung hoch.

Liebe Danny, gebe Dir Zeit, alles kommt wie es kommen soll, und wie Du es verkraften und verarbeiten kannst.


Liebe Andrea,

mir ergeht es mit meinem Papa so, auch heute noch rede ich ganz intensiv mit ihm, wenn eine große Entscheidung ansteht. Ich bin und war immer sehr selbständig, aber ich fand es schön mit meinem Vater auch alles besprechen zu können, ohne daß er mir sagte, wie und was ich tun sollte. Sondern Anregungen oder neue Seiten aufzeigte, die ich vielleicht übersehen hatte.



Für mich gibt es nichts wundervolleres, als einem geliebten Menschen die letzte Zeit mit Würde, Liebe und Geborgenheit zu umgeben. Auch wenn es sich geschwollen anhört, so fühlte ich eine gewiße Ehre, daß sich meine Eltern und meine Freundin von mir begleiten ließen, und wir diese Zeit trotz allem Leid genießen konnten. Die Intensität all der Gefühle während dieser Zeit gaben mir auch wieder neues Vertrauen zum und im Leben.
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Jutta
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