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Alt 15.05.2018, 16:17
Marc mit C Marc mit C ist offline
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Standard AW: Vater Leberkrebs dank Hepatitis B

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Zitat von Tochter1 Beitrag anzeigen
Mein Vater hatte auch Leberkrebs, der erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. Er hatte ebenfalls eine vorgeschädigte Leber und aus diesem Grund kam bei ihm eine Transplantation vorn vornherein nicht in Frage, obwohl das das Einzige war, was ihn hätte retten können. Das Lebergewebe war aber zu porös und die Gefahr, dass er unter der Operation verblutet, einfach zu hoch.

Das könnte auch bei Deinem Vater der Grund sein, warum er nicht transplantiert wird.
Das tut mir natürlich sehr leid!

Die offizielle Begründung bei meinem Vater ist hingegen die, dass er rein "transplantationsrechtlich" nicht in Frage kommt - laut der Ärzte gehört er durch den Zweittumor in einem anderen Organ zum ausgeschlossenen Personenkreis, das ist alles. Erschwerend kommt hinzu, dass die Pfortader mitbetroffen ist - ohne eine Schrumpfung des Tumors wäre das für eine Tranplantation ein Hemmnis gewesen, so dass wir uns mit dem Thema nun erstmal nicht weiter auseinandergesetzt haben. Es bringt ja auch nichts, sich in dieser Situation mit Dingen zu beschäftigen, die einen nicht weiterbringen.

Letztendlich haben wir uns jetzt dazu entschlossen, erstmal positiv zu bleiben, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, die man aktiv steuern kann und jetzt auf die vorgeschlagenen Therapien mit Zuversicht zuzugehen.

In einem ersten Schritt haben meine Eltern die Ernährung grundlegend umgestellt. Das bedeutet konkret, dass mein Vater nun auf eine weitgehend kohlenhydratarme Ernährung umgeschwenkt ist, den Großteil seiner Energie aus gesunden Fetten und Ölen zieht, sich eiweiß- bzw. proteinreich ernährt, also alles in Richtung ketogen. Wir haben uns hierzu sehr viel belesen, Vor- und Nachteile abgewogen.
Wir versprechen uns davon, dass der Tumor weniger Blutzucker erhält. Es kann den Krebs natürlich nicht heilen, aber wir hoffen einfach, ihm ein wenig die Grundlage für sein Wirken nehmen zu können. Denn Zucker soll eine der Wachstumsgrundlagen für maligne Tumore sein. Warum also nicht versuchen, diesen Faktor aus dem Spiel zu nehmen?!

Inzwischen hat er weitere Kilogramm Körpergewicht verloren, aber eben durch die Ernährungsumstellung. Sein Blutdruck ist viel besser und er fühlt sich ziemlich gut. Im Moment gibt es keinen Grund, zu viel Trübsal zu blasen. Ich versuche, in seiner Gegenwart immer positiv zu sein, rational über Perspektiven zu sprechen, denn Perspektiven, egal aus welchen Bereichen des Lebens, können motivieren - so wie ihn seine beiden Enkel motivieren und erfreuen, wenn er sie sieht.
Einfach mal was unternehmen, Urlaub machen, am Auto schrauben - Dinge tun, die einem Freude bereiten und nicht darüber nachdenken lassen, wass der Tumor zu welchem Zeitpunkt mit einem anstellen könnte. Ich bin einfach der festen Überzeugung - besonders, wo es ihm so gut geht - dass das am besten hilft, mit der Situation optimal umzugehen.

Neulich haben wir darüber gesprochen, dass wir uns gemeinsam im Fitnesstudio anmelden wollen, wenn er die Nieren-OP überstanden hat. Er hatte durch die Phase der Appetitlosigkeit natürlich nicht nur Gewicht an Fett verloren, sondern eben auch Muskulatur. Das wollen wir angehen, wenn er sich danach fühlt, und die Überlegung motiviert und freut ihn ebenfalls.

Am Donnerstag ist die Nieren-Operation angesetzt. Morgen muss er nochmal zur Blutabnahme und zu einigen Vorchecks.
Die Zweitmeinung aus Düsseldorf liegt leider noch nicht vor.
Ich werde weiter berichten, sobald es etwas neues gibt.

Bis dahin, liebe Grüße
Euer Marc
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