[paula2007]

hallo esme,

ich kann dich sehr gut verstehen, auch mir geht es ähnlich. mein papa ist nun seit 4 1/2 wochen nicht mehr bei uns und wir vermissen ihn verdammt doll. natürlich war es für ihn besser, weil er nicht mehr leiden musste, aber für uns...meine jungs (6 und 8) hingen sehr an ihrem opa, sie waren jeden tag bei ihm. und als sie nach seinem tod fragten ob sie ihn nochmal sehen dürfen haben wir sie gelassen. wir haben mit dem bestatter darüber gesprochen und da mein papa sehr friedlich aussah riet er uns dazu. wir sind dann auf einem abend in die trauerhalle des bestattungsinstitutes gefahren und da hatten sie ihn aufgebahrt. mit vielen kerzen und leiser musik. er hatte seinen anzug an und in den sarg hatten sie rote rosen gelegt. er sah wirklich toll aus, die jungs meinten, als ob er nur schläft. das hat den beiden sehr geholfen. sie haben sich in aller ruhe von ihm verabschiedet und gemalte bilder mit in den sarg gelegt. viele haben nicht verstanden, dass wir das gemacht haben, weil die jungs noch so jung sind, aber es war richtig. jetzt sprechen sie jeden abend an fenster mit dem opa wenn sie in den himmel schauen und rätseln auf welchem stern der opa sitzt. ausserdem steht auf dem tisch eine große kerze für opa die die jungs immer anmachen dürfen wenn wir zu hause sind. und wir gehen mindestens 1x die woche auf den friedhof und zünden auch dort eine kerze an.
was meine trauer angeht- das ist einen tag so, einen so. manchmal denke ich, dass ich das alles schon schaffe und manchmal könnte ich den ganzen tag weinen...ich vermisse meinen papa so sehr, die gespräche mit ihm oder einfach nur, dass er da ist! es ist schon verdammt schwer, aber es muss weitergehen. und esme, wir schaffen das!!!
ich sende dir ganz liebe grüße und viel kraft, nicole