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Alt 08.08.2002, 15:13
Gast
 
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Standard die letzten Stunden

Liebe Elisabeth,
ich glaube, wir kennen uns auch schon aus dem Forum (die Rubrik mit den vielen Tieren - die Robbe grüsst dich ganz lieb.
Ich kann mich Birgit´s Meinung nur anschliessen.
Es geht nicht darum, dass ihr euch gegenseitig fertig macht. Sind wir durch den Verlust eines lieben Menschen nicht alle sowieso mit den Nerven am Ende?!
Ich kann nur aus meiner Sicht schreiben - für mich ist es gut, dass es dieses Forum gibt.
Auch wenn ich noch Angehörige habe und auch einen ganz lieben Mann, habe ich dennoch das Gefühl, dass ich langsam überschnappe, durchdrehe... und fühle mich oft genug allein und einsam.
Jeder hat eine andere Art und Weise mit dem Tod und der Trauer umzugehen.
Aber auch ich kann nicht akzeptieren, dass es einen Unterschied geben soll. Es gibt doch keine Wertigkeit nach Angehörigkeitsgrad.
Allein die Liebe zählt. Ja - wie nah man dem Toten steht. Welches Verhältnis man zu ihm hatte.
Ich habe vor geraumer Zeit eine ganz liebe Freundin durch Freitod verloren. Noch heute bin ich nicht darüber hinweg.
Der Schmerz wieder weniger mit der Zeit, aber man vergisst nicht.
Natürlich es geht jeder anders mit seiner Trauer um - aber ich habe auch schon in einem anderen Beitrag geschrieben, es spielt keine Rolle, ob man den Lebensgefährten, ein Kind, ein Elternteil oder ein Geschwister verliert.
Egal wer stirbt - auch wenn es eine liebe Freundin / Freund ist - es tut nun mal verdammt noch mal weh. Da muss ich dich unterstützen.
Aber ich glaube auch, dass Nadine unsere Hilfe braucht - und zwar dringend.
Sie muss wieder auf die Beine kommen. Ich habe das Gefühl, dass wir sie sonst verlieren.
Sie darf ihrem Mann noch nicht folgen. Natürlich wenn es Gottes Wille ist / ihr Schicksal so kann niemand es beeinflussen.
Wir müssen versuchen, ihr Lebenswille zu geben. Hoffnung und Mut. Kraft.
Ihr zeigen, sie ist nicht allein.
Liebe Elisabeth, aufgrund deiner Schilderung bezüglich deiner Freundin, kann ich mir aber auch vorstellen, wie dir zu mute ist.
Deshalb lass dich drücken, trösten.
Mist, dass die Chemo nicht bei dir anspricht.
Kann man dir denn irgendwie helfen? Bitte sei gewiss, auch du bist nicht allein.
Natürlich sollst du deinen Ärgern nicht runterschlucken - dies ist nur schädlich.
Ich fände es schade, wenn du dich auch in diesem Forum nicht mehr zu Wort melden würdest.
Das würde mich noch trauriger machen...

Ihr seid beide sehr schlecht drauf - verständlicheweise.
Statt anzufeinden, wäre es da nicht sinnvoll, euch gegenseitig zu stützen? Auszutauschen?

Das Forum soll doch uns allen eine Möglichkeit geben, uns gegenseitig zu stützen, zu trösten, Hilfe sein und uns auch auf andere Gedanken bringen...
wichtig finde ich aber auch: Wir sind alle betroffen.
Wir sollten eine Allianz bilden - gegen den Krebs und den Tod und die Wut und die Trauer ...
wäre dies nicht eine Möglichkeit KRAFT und MUT und STÄRke zu gewinnen...
Es grüsst euch alle ganz lieb
Lisa
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