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Alt 17.01.2002, 16:26
Gast
 
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Standard wen nicht kämpft hat schon verloren?

Liebe Conni,
wie ich geschrieben habe, war ich (ehrenamtlich,neben meinem Job) in der SterbeBEGLEITUNG (grosser Unterschied zu SterbeHILFE) tätig und in dieser Funktion bittest Du mich um Hilfe.
Was soll ich Dir sagen, ich kann auch Dir nur sagen,dass Du auf Dein Gefühl hören solltest.Inwiefern hast Du auf der Arbeit Ärger ? Ich habe damals mit meinem Chef abgesprochen gehabt, das ich immer mittags gehen konnte,hatte allerdings auch entsprechende Überstunden zuvor aufgebaut gehabt, die ich auf diesem Wege dann abgebaut hatte...
Sehr oft ist es so, dass der von uns geliebte Mensch von uns geht, wenn er alleine ist( in der Nacht z.B.).
Wie sah die Betreuung denn bis jetzt aus ? Wohnst Du noch zu Hause ? Hast Du Geschwister, Deine Mutter mit denen Du Dich bei den Besuchen abwechseln kannst ?(war bei mir leider nicht so, weil niemand mehr da ist).
Da ich keine medizinische Ausbildung habe, weiss ich leider mit der von Dir genannten Dosierung nichts anzufangen und stelle meine Fragen entsprechend "laienhaft" an Dich.
Ist das eine Dosierung die nur im Krankenhaus gegeben werden kann ?
Hast Du mit der Ärztin , so sehr es auch weh tut, über die verbleibende Zeit, die Dein Vati noch hat ,gesprochen ?
Bitte das Krankenhaus Dich sofort auf der Arbeit anzurufen, wenn es eine Veränderung im Gesundheitszustand gibt, damit Du dann entsprechend reagieren kannst.
Ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen, ist Deinem Vater bewusst wie ernst es ist ? Spricht er darüber mit Dir ? Wenn Du dazu in der Lage bist, dann signalisiere ihm, dass Du bereit bist mit ihm über seine Ängste zu sprechen, aber es kann auch durchaus sein, dasss er darüber nicht sprechen möchte, weil er ´sich mit seinem Sterben vielleicht noch gar nicht soweit auseinandergesetzt hat..
Da gibt es soviele Fragen, die noch ungeklärt sind, dass ich Dir leider von hier keine konkrete Hilfestellung geben kann, so leid es mir tut.
Es ist unheimlich schwer einerseits auf der Arbeit präsent zu sein, während doch die <gedanken in eine ganz andere Richting gehen stimmts ? Ich kenne das , was zählt ist Deine Liebe zu Deinem Vater und das Du versuchst so oft bei ihm zu sein, wie es Dein Alltag Dir erlaubt, mehr kannst Du nicht tun. Sei für ihn da, zeig ihm Deine Liebe, höre ihm zu, wenn er reden möchte oder schweige mit ihm zusammen, versuche ihm Kraft zu geben.
Wenn Du möchtest bleiben wir gerne in Kontakt, ich hoffe meine Zeilen haben Dir ein ganz klein wenig helfen können.

Ich wünsche Dir viel Kraft, Katja
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