Hallo Martina,
wie geht es heute bei Euch? Ich hoffe, dass es auch für Euch mal einen Tag der leisen Entspannung gibt. Solche Tage sind so selten, geben einem aber dafür so viel Kraft für die weniger guten Tage.
Ja, das Forum ist gut. Eigentlich wollte ich zwischenzeitlich mal etwas Abstand nehmen, weil man doch so viel Anteil an den anderen Schicksalen nimmt. Aber geschafft habe ich es dann doch nur ganz kurz, weil hier wirklich Menschen sind, die ehrlich mit einem Fühlen. Ich kann es nicht mehr hören: "Ach, das ist ja schlimm... Aber mein Rücken ist ja noch viel schlimmer", oder "Oh wie furchtbar..... na das Wetter heute". Du verstehst was ich meine, diese aufgesetzte Anteilnahme, die mehr Sensationshunger ist als alles andere. Aber hier, hier sind Menschen, die einen verstehen, trösten und auffangen.
Gestern wußte ich, hier kann ich meine diffusen Ängste schreiben, störe nicht und überfordere nicht. Klar gibt es Freundinnen, die wirklich gerne für mich da sind, aber hier, das ist doch in der aktuen Situation was anderes.
Ich bin froh, dass Ihr feste an ein Wunder glaubt. Die Hoffnung ist doch das, was uns trägt und den Alltag erträglich macht. Du schreibt "ach, wenn ich doch nur etwas tun könnte....." Ich bin davon überzeugt: mit dieser Hoffnung trägst Du Deinen Stiefvater und Deine Mama. Und das ist mindestens genau so wichtig, wie die ärztliche Betreuung. Ich denke mittlerweiel, dass das viel wichtiger ist, denn die Wirkung der Chemo ist immer nur begrenzt, aber die Hoffnung, die Du verbreitest, die bleibt.
Herzliche Grüße
von Kirsten.