[Heidi O.]

Liebe Susanne,
ja, die Zeit vergeht so schnell und grad gestern dachte ich noch, es müsste Michaela nun eigentlich doch gut gehen - ich hoffe es einfach mal.
Keine Dialyse mehr, keine unendlichen Chemos … aber auch keine Nachrichten mehr von ihr.
Oft lese ich ihre SMS, die ich einfach nicht löschen kann …
„Liebe Heidi, nun werde ich Dialysepatientin...“ „… es sind Hirnmetas...“
„ … ich gratuliere dir etwas zu früh zum Geburtstag, denn bis Mitternacht halte ich mich nicht mehr wach da ich so früh aufstehen muss...“ und so viel mehr

Neulich habe ich mir wieder Fotos unserer Treffen angesehen und bin fast vom Stuhl gefallen,
denn es war ein kleiner Film dabei und plötzlich hörte ich total unerwartet Michaelas Stimme
… nur ganz kurz, da sie ja eigentlich fotografieren wollte und die falsche Taste erwischt hatte.
So vertraut und da liefen dann die Tränen. Ach, es tut immer noch verdammt weh.

Ganz sicher würde sie den Frühling genießen und schon wieder ein Treffen vorschlagen.

Wie schön von dir zu lesen und auch, dass es Michaelas Mama ganz gut geht und Fabian drücke ich feste die Daumen für die Stellensuche – eine große Sorge von Michaela.
Sich nicht trennen können von Michaelas Dingen ist für mich absolut nachvollziehbar … das wird sicher auch nur in kleinen Schritten voran gehen.
Ich hoffe dir und deinem Mann geht es gut!?
Meld dich bitte wieder einmal, wenn ein kleiner Moment Zeit für dich ist … ich würd es mir so wünschen.

deine