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Alt 21.12.2011, 00:39
dieSilke dieSilke ist offline
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Standard AW: Diagnose großzelliges B-Zellen-Lymphom bei meinem Dad...

Hallo Claudi,

wahnsinn, bei euch gehts ja rund. es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater immer wieder so schlecht geht.

Rückenschmerzen: ich hatte auch immer extreme Knochenschmerzen von der Neulasta-Spritze, also vielleicht ist es ja wirklich nur eine Nebenwirkung. Das bringt euch zwar auch nichts, weil weh tut es so oder so, aber zumindest hat man dann die Hoffnung, dass es wieder aufhört, wenn die Chemo vorbei ist.

Trinken: ich konnte nach den CHemos auch kaum trinken. Alles schmeckte echt extrem grauslich und ich konnte einfach nicht trinken, auch wenn ich wußte, dass es mir gut tun würde. Ich hab dann nach jeder Chemo andere Sachen zu trinken probiert. Also einmal ging zB Mineralwasser mit Soda gut und alles andere ging gar nicht und ein anders mal konnte ich nur Cola trinken ... ihr könntet ja hier mal verschiedenes ausprobieren.

Fieber: ich hatte nach 3 Chemotzyklen auch hohes Fieber mit relativ guten Leukozyten-Werten. Hatte immer einen Infekt aber nach Antibiotikagaben war er dann jedesmal rasch wieder weg. Ich hab beobachtet, das ich nur dann Fieber bekam, wenn ich richtig wütend auf die Therapie war und eigentlich absolut keine Lust mehr auf alles hatte. Als ich mich dann ganz bewußt dazu entschlossen hatte, dass es so wie es ist gut ist, gings mir besser und ich hatte auch keinen Infekt mehr und auch die Nebenwirkungen von der Chemo waren geringer .. ich denke mal, dass hier die Psyche auch eine ganz große Rolle spielt. Und ich hab dadurch wieder zu Gott gefunden (auch wenn das blöd klingt). Was mir geholfen hat war der Satz aus dem "Vater unser": Dein Wille geschehe. Als ich das verinnerlicht hatte und ganz bewußt gesagt habe: ja, ich bin damit einverstanden, egal was mit mir passiert. denn was weiß ich kleiner Mensch schon. Gott hat einen Plan für mich und auch wenn ich ihn nicht verstehe, ist es genauso wie es ist in Ordnung. und auf einmal war alles nur noch halb so schlimm. Und ich bin auch überzeugt, dass der Krebs für mich gut war. Ich hab so viel gelernt, das ich sonst nie gelernt hätte. ich bin inzwischen dankbar dafür, so blöd sich das auch anhören mag.

6 Zyklen: in Studien wurde belegt, dass 8 Zyklen nicht viel mehr wirksamkeit haben gegenüber 6 zyklen, im gegenteil: die gruppe mit 6 zyklen r-chop 14 schnitt sogar besser ab, als die gruppe mit 8 zyklen r-chop-14. war die ricover-60 studie. kannst ja mal danach googlen.


Nachdem meine Chemos vorbei sind (seit 6 wochen ist es nun vorbei!!), habe ich nun mit Gerstengrassaft angefangen und seither gehts mit wirklich prächtig (ist vielleicht auch was, worüber du dich mal informieren kannst. Vielleicht hilft es deinem Vater ja auch nach dem Ende der Therapie). Bin innerhalb kürzester Zeit nun wieder sehr fit und habe auch keine Infekte mehr oder sonstwas (wobei in meiner family grad alle krank waren mit hohem Fieber und starkem Halsweh) und ich die einzige bin, die verschont geblieben ist (ich schiebs mal auf den gerstengrassaft)

Liebe Claudi, ich wünsch dir, deiner Familie und deinem Vater, dass ihr das alles schnell in den Griff bekommt und die Therapie planmäßig durchgeführt werden kann. Und ich gratuliere zu dem guten zwischenergebnis beim CT!!
Ich drück euch die Daumen und schicke viel Kraft!

Liebe Grüße
Silke
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20.05.11 Diagnose B-Zell NHL Stadium IIE mit Bulk
31.05.11 8 R-CHOP 21
07/11 PET-CT negativ
11/11 Bulkrest 5x2 cm (Narbengewebe) -> komplette Remission
02/12 Rezidiv-Diagnose, Ablehnung von Hochdosis-Chemo und auto. Stammzellentransplantation ->Selbstbehandlung
12/12 PET-CT Lymphknoten leuchtet praktisch nicht mehr

Geändert von dieSilke (21.12.2011 um 00:44 Uhr)
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