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Alt 11.11.2014, 11:36
SunnyCat SunnyCat ist offline
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Standard Tumorreste RX mit miliaren Resten am Zwerchfell

Hallo liebe Weg- und Schicksalsgefährtinnen,

ich habe sehr, sehr lange nicht hier gelesen und schon gar nicht geschrieben.
Insofern bin ich leider auch nicht up to date über den Weg von Einzelnen, aber meine besten Wünsche für euch alle!

Wie sich einige vielleicht erinnern wurde ich im März 2013 in einem Krankenhaus nicht fachgerecht operiert und es wurden hirsekorngroße Tumorreste (1-2mm), zumindest am Zwerchfell, belassen, was in einem Kompetenzzentrum NIEMALS passiert wäre (das ist dort ja locker operabel).
Zudem wurde ich vom Geburtshelfer operiert anstatt vom onkologischen Gynäkologen, der befand sich nämlich im Urlaub. Das Geld für die OP zu bekommen fand die Klinik trotzdem schick und trat an, mich zu operieren.
In Folge versuchte ich, diesen Schaden wieder gut zu machen, eine 2. OP anzustreben, es gelang mir nicht mehr.
Ich wurde damals kaum fertig mit all dem, es fühlte sich ganz furchtbar an und ist, auch im Rückblick, ein Trauma. Ich bin bis heute nicht fertig damit und überlege immer noch, alle Akteure zu verklagen.
MIR nützt es in der Sache nicht mehr, aber vielleicht allen kommenden Frauen.
Im Juli 2013 brach ich die Chemo wegen akuter Unverträglichkeit nach der 5. Gabe ab und Avastin wurde für mich auch immer schwerer verträglich, ich hörte nach einem Jahr auf damit. Mittlerweile bekomme ich schon über 8 Monate kein Avastin mehr.

Es sind also die denkbar schlechtesten Voraussetzungen für mich, wie ihr lest.
Damals habe ich mir gesagt: Ich mache mein Leben einfach weiter - es war doch super, wie es war. Und ich nahm meine Arbeit wieder auf, unter der Chemo sehr dosiert. aber dann folgend eigentlich doch in fast umfänglichem Ausmaß.
Diese Haltung hat sich mittlerweile nicht als die Sinnvollste erwiesen, denn es bleibt nichts, wie es ohne Erkrankung war - alles verändert sich.
Was schön und richtig war, kann unter diesen Voraussetzunge auch überfordernd sein. Mittlerweile sehne ich mich sehr nach persönlichem Freiraum, den ich seit März 2013 niemals hatte. Ich sehne mich nach URLAUB, den ich als Freiberuflerin in der gesamteen Zeit seit der Diagnose nicht hatte und nach Zeit ausschließlich mit Familie und Freunden.

Weswegen ich heute hier schreibe hat diesen Grund: Ich möchte allen Frauen, die mit Tumorresten "in die Krankheit starten", Mut machen.
Denn ich habe immer noch kein Rezidiv, ich werde immer erstaunter (die Ärzte auch). Mein Tumormarker ist HOCH im Normbereich (zwischen 24 und 29, Eclia Roche - der ist immer ca 10 Einheiten höher als andere).

Ich verstehe mittlerweile, dass vieles möglich ist mit dieser Krebserkrankung, vieles auch nicht erklärlich bleibt.
Ich mache ganz, ganz viel mit Komplementärmedizin + Ernährung. Dies ist für mich sehr wichtig und ich erkläre mir meinen guten Zustand auch dadurch. Selbst der Eierstockkrebspapst Se. weist ja auf das signifikant längere Überleben von Frauen hin, die grünen Tee trinken und Enzyme zu sich nehmen. Und es gibt noch viel, viel mehr, was ich tue.

Ich hatte einen tiefen psychischen Einbruch, als im August meine Hündin gestorben ist. Da hatte ich eine Depression. Dann habe ich einen Weg gefunden, weiter sinnvoll meine Liebe zu Hunden zu leben. Ich habe mir gesagt: Einen Hund über 10 Jahre - das schaffe ich. Und wir haben eine kleine Maus von 11 Jahren adoptiert. Alte Hunde gelten in Tierheimen als unvermittelbar. Mit dieser Entscheidung kann ich prima leben, das fühlt sich richtig an. Ich werde jetzt, so lange es mir gestattet ist, immer Hunde "Ü10" adoptieren, ich vermisse nichts, was ein junger Hund mir geben könnte.

So, ich wünsche allen hier das BESTE, spezielle Grüße auch an Birgit, Orchidee, Marlies, Frank, Maxi und alle, die mir vor einem Jahr, als ich sehr traumatisiert war, so geholfen haben!

Geändert von SunnyCat (11.11.2014 um 13:13 Uhr)
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