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Alt 07.12.2010, 21:42
Jaroldine Jaroldine ist offline
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Standard Darmkrebs überstanden, jetzt Löcher im Darm

Erstmal hallo an alle,

ich habe mich in diesem Forum angemeldet, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß. Und welchem Arzt man noch was glauben kann.

Zur Vorgeschichte:
Meine Mutter erkrankte vor etwa einem Jahr an Darmkrebs. Ein Karzinom, ca. 5 cm vom Schließmuskel entfernt. Für mich war das ein Riesenschock. Sie war 51, sportlich, gesund, und ernährte sich seit ihrer Jugend nur mit Vollkorn- und Bioprodukten. Die Ärzte machten ihr Hoffnung, dass wenn sie eine Strahlen- und Chemotherapie durchsteht, der Tumor soweit geschrumpft sein könnte, dass trotz einer OP der Schließmuskel erhalten werden könnte. Für meine Mutter in dieser Situation ein riesiger Lichtblick. Und dann ging auch noch alles gut! Der Schließmuskel konnte erhalten werden und sie erhielt vorübergehend ein Stoma. Sie erholte sich schnell, kam aber überhaupt nicht mit dem Stoma klar, was für sie schon eine zusätzliche Belastung war. Aber es war ja ein Ende in Sicht, und ein halbes Jahr später wurde das Stoma wieder entfernt. Mit der Verdauung hatte sie noch ziemlich Probleme, viele Blähungen, ständig Durchfall und aufgrund der OP nahe am Schließmuskel auch Inkontinenz.

Schon einige Wochen vor dem Entfernen des Stomas bekam meine Mutter dann starke Schmerzen an der Stelle, an der der Darm zusammengeklammert wurde. Es wurde ein kleines Loch an der Naht entdeckt. Sie bekam Antibiotika und lag wochenlang im Krankenhaus, dann heilte das Loch doch von alleine wieder zu.

Dann war wieder einige Zeit Ruhe. Wir alle haben wieder zuversichtlicher nach vorne geblickt und gehofft, dass es jetzt endlich mit ihr gesundheitlich bergauf geht, denn ich habe sie in all der Zeit nicht wieder erkannt. So kraftlos, abgemagert (mit 1,72 zeitweise nur noch 48 Kilo), ohne jeden Lebenswillen. Als nächstes stand die Reha an. Doch kurz vorher bekam sie wieder starke Schmerzen und lies sich untersuchen. Die Ärzte redeten von "Phantomschmerzen" und gaben ihr Lyrica.

Die Reha konnte meine Mutter kaum als Erholung bezeichnen, sie war zu schwach um irgendeine Aktivität mitzumachen, hatte üble Schmerzen. Auch dort konnten die Ärzte mit einer Darmspiegelung die Ursache der Schmerzen nicht finden und redeten ebenfalls von Phantomschmerzen.

Erst 2 Wochen nach der Reha, wieder zu Hause, stand eine CT an, wo man wieder ein Loch im Darm fand. Direkt hinter einem Koagel (???), deshalb war es durch die Darmspiegelung nicht zu sehen. Gegen das Koagel hat man aber auch nichts unternommen.

Sie liegt nun schon wieder seit Wochen im Krankenhaus und bekommt Antibiotikum. Es besteht laut den Ärzten wohl keine große Chance, dass das Loch evtl. sich wieder von alleine schließt, wie beim ersten Mal mit Stoma.
Und alle reden nur noch auf meine Mutter ein, dass sie sich doch wieder operieren lassen soll, wieder ein Stückchen Darm weg, wieder ein vorübergehendes künstliches Stoma, sie versuchen wieder den Schließmuskel zu erhalten und so weiter. Und das Ganze früh, mittags, abends, die Schwestern beim Essen bringen, bei der Visite,...

Sie ist nur noch am Weinen, wir alle wollen nicht, dass der ganze Mist von vorne beginnt, gerade jetzt, wo der Darm langsam wieder anfängt seinen Dienst zu tun und sie die Inkontinenz wieder einigermaßen im Griff hat!

Die Situation ist nicht lebensbedrohlich, sie hat "lediglich" durch den ausgetretenen Stuhl aus dem Loch eine Entzündung im kleinen Becken.

Das komische ist, dass kein Arzt genau sagen kann, wie groß es jetzt eigentlich ist (die Antwort ist immer: "Nicht groß...".). Und keiner wagt mal eine Prognose, die außerhalb von "operieren" steht! Mich macht das wahnsinnig!

Das Vertrauen in die Ärzte ist von uns logischerweise nicht mehr vorhanden und irgendwie wirkt es schon so, dass die Ärzte einfach vom "Gejammer" meiner Mutter Ruhe haben wollen.

Vielleicht hat ja einer von euch Erfahung mit Schädigungen am Darm nach einer Bestrahlung oder OP und kann mir seine Erfahrungen mitteilen? Gibt es überhaupt noch Hoffnung, dass nicht ständig neue Löcher entstehen? Es wäre für meine Mutter das nervliche Ende, wenn sie das Gleiche erneut durchsteht, und dann wieder Löcher da sind...
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