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Alt 11.01.2007, 17:10
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Kiwi Kiwi ist offline
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Standard AW: P A P A , wo bist du jetzt und wie geht es dir ???

Liebe Mädels

Herzlich willkommen zurück liebe Sylvia! Ich freue mich, hattest du einen schönen Urlaub mit deinem Mann - "traumhaft" sogar, klingt super! Auf deinen Reisebericht freue ich mich...

Und du liebe Gaby hast Sorgen um S. und dessen Job. Ui, das kann ganz schön zermürbend sein.. ich wünsche S. sehr, dass er bald einen sensationellen Job findet und sich wohlfühlt und dort Perspektiven hat. Schliesslich hängt auch für eure gemeinsame Zukunft viel davon ab, dass er zufrieden in seinem Job ist. In Deutschland muss die Arbeitslosigkeit ja einiges schlimmer sein als bei uns in der Schweiz. So doof es klingt, aber ich kenne kaum jemanden, der arbeitslos ist. So gut gehts uns...

Bei mir gibts allerhand zu berichten - nichts "Weissgottwasspannendes" aber doch Einiges, also, hier im "Telegramm-Stil", sonst schreibe ich eine Stunde :-)

Kurz vor Weihnachten gab ich meiner Mutter die Geschenke für meine Neffen, weil sie bei Bruder und der Gestörten eingeladen war. Die letztgenannte mailte mri dann ihren Dank und verriet mir ihre Pläne für Heiligabend. Ich antwortete höflich und kurz angebunden und schrieb ihr zudem, dass ich bei meiner Freundin M. ja eingeladen sei und ich mich freuen würde, dort so herzlich willkommen zu sein. Darauf erwidert die Gestörte, sie verstehe meinen Wink schon, aber SIE habe nichts mit unserem Geschwisterkrach zu tun und ich solle sie nicht in den gleichen Topf wie mein Bruder werden. Worauf ich ihr eher knapp, aber doch deutlich mitteilte, dass ich sie genauso verantwortlich mache für die Geschehnisse rund um "die Verantwortung für meine Mama nicht übernehmen wollen". Erwartungsgemäss kam wieder ein Mail von ihr, worin sie alles abstritt, verleugnete und mir mitteilte, ich müsse mir helfen lassen, sie habe eine gute Adresse... Was mich dann ENDLICH dazu bewog - und das 3 Tage vor Weihnachten - ihr sehr ausführlich, sehr schonungslos (aber nicht unter der Gürtellinie) mitzuteilen, was ich in den letzten 10 Monaten alles für Früste, Fassungslosigkeiten, Entsetzen erlebt habe. Und dies sehr deutlich. Ich fühle mich seither sehr befreit und spüre, wie wichtig dies war, endlich die "Eiterbeule" aufplatzen zu lassen und den Inhalt über sie zu ergiessen. Auch wenn ich damit das traute Familienleben wohl endgültig bachab geschickt habe - ich bin mein "Paket" los...

Weihnachten erlebte ich dann tatsächlich schön, entspannt, ohne moralischen Tiefpunkt und mit der tiefen Gewissheit, tatsächlich das Schlimmste wohl überstanden zu haben. Ich bin richtig stolz und danke auch meinem Papa, dass er mir diese neue Kraft und Zuversicht schickt. Ich habe die freien Tage mit viel Schlaf verbracht - und zwischendurch bin ich hemmungslos in den Ausverkauf gegangen und habe einen guten Teil meines Erbes vom Onkel in neue Möbel investiert. Ein neues, knallrotes, lackiertes Bett samt (teurem) Inhalt (die Matratze war schon lange fällig, ich freue mich auf mein neues Schlaferlebnis!), ein Sifdeboard, ein neuer TV und sogar eine neue HiFi-Anlage habe ich zu günstiges Ausverkaufspreisen ergattert. Das war ein Erlebnis, wow! Aber ich habe nichts gekauft, was nicht dringend nötig gewesen war. Ich wohne seit 12 Jahren nicht mehr daheim, ergo ist meine ganze Einrichtung inkl. Technik so alt. Das Bett war durchgelegen, der TV ziepte im Hintergrund immer lauter, die HiFi-Anlage stotterte bei jeder 2. CD... Also, ich freue mich einfach auf meine neuen Sachen, Ende Januar werden sie geliefert

Und noch was gibt es zu erzählen: Ich habe im Februrar 2 Wochen Faschingsferien - und genau in diese Zeit fällt Papas Jahrestag... Mama ist dann eine Woche in Wien. Und ich habe mich nach Studium der Flugpreise bei Air Berlin ganz spontan entschieden, auch zu fliegen! Wohnen können wir ja gratis bei ihrer Freundin, jede mit sep. Zimmer sogar! Und so werden Mama un dich dieses ganze schlimme Wochenende mit den Gedanken, wie es vor einem Jahr war, inkl. dann Mo, 19.2. in Wien verbringen. Wir haben uns sogar schon Gedanken gemacht, wie wir den Jahrestag celebrieren: Wir gehen sicher nicht shoppen, sondern vielleicht in ein schönes Museum. Und sicher in den Stephansdom eine Kerze anzünden. Und abends gehen wir in den "Heurigen" mit Mamas bester Freundin und deren Mann und trinken ein Viertel auf Papa. Der hatte immer so viel Freude am Heurigen, das würde ihm gefallen... Ich bin so froh, haben wir diese für uns so stimmige Lösung gefunden - und ich bin sicher, so wird diese Zeit erträglich und heilsam für die Seele.

Habt Ihr Euch schon Gedanken um den 26.2. gemacht? In der Schweiz geht man in die Kirche am Jahrzeit, der Pfarrer hält eine normale Messe. Darin werden auch die "Jahrzeitler" mit Namen erwähnt. Die nahen Verwandten und Freunde treffen sich zu diesem Gottesdienst und anschl. geht man aufs Grab. Das machen wir dann auch so nach unserer Rückkehr aus Wien am Sa. 24.2. Ist dies auch bei Euch so Brauch? Auch mit einer neuen, kleinen Anzeige in der Zeitung "wir gedenken unserem lieben... und treffen uns am...."?

So, dies war jetzt doch kein Telegramm-Stil - ich muss aufhören. Was ihr sicher spürt - mir gehts einfach gut, fühle mich fast wie immer, denke oft und gerne an Papa, aber dieser unsägliche, dauerhafte Schmerz um Nacken hat sich gelöst. Ich bin sehr dankbar....

Ich grüsse Euch herzlichst und schicke ein dickes Bündel warmer Januar-Sonnenstrahlen, Yvonne
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Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vorüber, sondern lächeln, dass sie gewesen. (Tagore)
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