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Alt 19.02.2003, 00:06
Gast
 
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Standard Einstufung im Behindertenpass

Hallo, Christel! Recht so, kämpfe weiter, ich tue das auch! Mir geht´s nämlich mit dem Arbeitgeber beschissen, der mich trotz Schwerstbehinderung rauskündigen will. Bossing inbegriffen. Und das ich jeden Tag Schmerzen habe durch die verpfuschten OP`s und die schweren Behandlungsfehler, da fragt der auch nicht nach. Aber ich schlag mich schon durch! Übrigens, liebe Robie, das mit der Aufaddierung war ironisch gemeint, weil ich halt diese Erfahrung mit dem Sachbearbeiter vom Versorgungsamt machen mußte, der einfach kein Einfühlungsvermögen dafür hatte, wie frau sich nach einer Brustamputation nun fühlt. Klar gibt es nur einen Status von 100 %, aber manchmal fühl ich mich halt zu 200 % kaputtoperiert. Zumal ich erst Jahre später erfahren habe, daß es schon 99 die Möglichkeit gegeben hätte, eine Chemotherapie vor der OP zu machen und so brusterhaltend operiert werden zu können. Tja, da ist noch einiges an Aufklärungsarbeit zu tun, aber dafür haben wir ja unser Forum. Und was soll denn der Satz -Wenn einer jüngeren Frau die Brust abladiert wurde, könnte sie die 50 % GDB wegen ihres Alters behalten -? Selten so was Schwachsinniges gehört! Ob ich nun 25 oder 50 bin, die Brust ist ab und ich bin auch mit 50 Jahren dann noch schwerbehindert. Und nicht ohne weiteres in der Lage, schon in Rente zu gehen! Dafür reicht´s nämlich leider noch nicht, hab ich mir schon ausrechnen lassen. Die Aberkennung oder Zuerkennung des Schwerbehindertengrades auf die Altersstufe zu reduzieren, ist wirklich ein unmögliches Argument! Aber leider sitzen gerade solche sturkopferten Männer als Sachbearbeiter im Vorsorgungsamt und entscheiden über Frauenschicksale, da kann ich nur hoffen, daß sie vielleicht doch mal die Erfahrung mit der eigenen Ehefrau, Mutter oder Tochter machen müssen, die Brustkrebs kriegt, vielleicht werden sie dann etwas menschlicher auf dem Amt. Wenn ich als Frau mit demnächst 47 Jahren, zu 80 % schwerbehindert, Single und folglich Alleinverdienerin dieses Jahr vom Arbeitgeber krankheitsbedingt gekündigt werde, dann krieg ich nirgendwo mehr eine Stelle - soviel steht schon mal fest. Oder kennst du eine Firma oder einen Chef, der mich noch einstellen würde, wenn er jederzeit damit rechnen muss, daß ich a) in Kur fahre, b)darüber hinaus noch weitere Ausfallzeiten wegen Krankheit habe und c) sowie noch 5 Tage Mehrurlaub in Anspruch nehme und d) dann auch nicht zu 100 % Arbeitsleistung bringe? Und daß er mir dann e) auch noch einen Telearbeitsplatz zu Hause einrichten muss und f) mich eigentlich wegen des angeblich verbesserten Kündigungsschutzes gar nicht kündigen darf? Das ist übrigens auch so ein Windei, der verstärkte Kündigungsschutz! Mir hat eine Sachbearbeiterin des Landschaftsverbandes Rheinland in Köln am Telefon gesagt, wenn der Arbeitgeber eine sachdienliche Begründung liefert, warum ich für ihn nicht mehr tragbar bin (siehe oben die Punkte a,b,d,e), dann kann er sogar mit Einverständnis des Betriebsrates mir kündigen! So sieht die Realität aus. Da ist also eine mindestens 50-%-ige Schwerbehinderung schon von hohem Stellenwert, ohne die wär ich nämlich schon längst weg vom Fenster. Aber nun genug der Aufregung, ich wünsche Euch allen noch eine gute Nacht, schläft schön - herzliche Grüße von Monika:=))
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