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Alt 08.08.2002, 15:28
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Standard Tod unserer Tochter

Liebe Gisela,
bei meiner Schwester war es genauso, sie starb, weil ihre Leber versagt hat.Sie hatte mehrere schlimme Phasen - vor 6 Jahren fing der Krebs (BK) bei ihr an.
Seit Januar dieses Jahres ging es dann ständig bergab. Sie war in Norwegen zum Skilaufen und hatte eigentlich einen schönen Urlaub - jedoch mit Übelkeit zu kämpfen...
Dann war sie bei ihrem Onkologen... und danach erneut eine Chemo, die gar nichts brachte. Da es ihr dann sehr schnell sehr schlecht ging und sie nichts mehr essen konnte, wurde von einer weiteren Chemo abgesehen.
Sie sollte erst einmal zu kräften kommen...

Ich quäle mich die ganze Zeit mit dem Gedanken, dass ich vielleicht noch irgendetwas hätte machen können, eine neue Therarpie, vielleicht den Rat geben, einen anderen Arzt aufzusuchen, mit ihr nach Heidelberg zu anderen Spezialisten zu fahren...

Wie deine Julia hat auch meine Schwester die Hoffnung nie aufgegeben, sie hat gekämpft...
Liebe Gisela, für uns ist eine Welt zusammengebrochen.
Kann ich dich irgendwie trösten?

Noch einmal zu dem Thema Trauerkleidung:
Ich bin so mit Trauer durchflutet, dass ich gern auch nach aussen dokumentieren würde, ich bin traurig.
Aber es ist fast unmöglich, in der Arbeitswelt darauf einzugehen - vor allem wenn man noch Kundenkontakt hat.
Ich muss sobald ich meine Arbeitsplatz betrete, einen Schalter im Kopf und vor allem im Herzen umdrehen. Sozusagen von Privat und Trauer auf Büroalltag.
Es fällt schwer...
Und in der Mittagspause sondere ich mich ab, gehe statt in die Kantine raus und versuche etwas Ruhe zu finden.
Essen - sowieso egal. Schmeckt alles eh gleich - Pappe.
Wie schafft man es, etwas Normalität ins Leben zu bekommen?
Irgendwie scheint alles zu entgleisen...

Lass dich ganz doll drücken
Lisa
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