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Alt 03.12.2008, 17:33
Marén71 Marén71 ist offline
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Rotes Gesicht Hallo, bin neu!

Erst einmal ein freundliches Hallo an euch alle,

Ich besuche den KK nun schon seit einiger Zeit, meistens jedoch als stille Leserin, als ich neulich allerdings den Chat gefunden habe, entschloss ich mich kurzerhand anzumelden. Das bewegt mich jetzt auch mich hier, im Forum, vorzustellen.
Da ich an 2 Krebsarten erkrankt bin, fiel es mir etwas schwer auszuwählen in welches Forum ich diesen Thread setze.
Ich beginne am besten erst einmal damit von meiner Krankengeschichte zu schreiben.
Im Dezember letzten Jahres wurde bei mir ein Plattenepithelkarzinom am Gebärmutterhals festgestellt. Natürlich war ich darüber sehr schockiert, da ich mich noch nie mit dieser heimtückischen Erkrankung beschäftigt hatte. Nach dem Abstrich, der einen PAP V ergab ließ ich mich also sofort operieren, da ich und mein Arzt dies für die beste Wahl hielten. Ich bekam also eine große Wertheim, bei der auch Lymphknoten entfernt wurden, wovon 7 befallen waren. Danach folgten Bestrahlung und Chemo. Ich hatte 28 Bestrahlungen nach dem After-Loading-Verfahren und bis zuletzt 7 Zyklen Chemo. Durch die Bestrahlung wurde mein Darm sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich habe seither nur noch Durchfall und muss sehen, dass ich immer eine Toilette in meiner Nähe habe. Nichtsdestotrotz habe ich die ganze Therapie ganz gut überstanden, auch wenn es immer wieder Durchhänger gab, wie wahrscheinlich bei jedem hier.
Nun zu meinem aktuellen Problem. Ich begleitete meine an Brustkrebs erkrankte Mutter vor einiger Zeit zur Chemo und hatte wieder furchtbaren Druck im Oberbauch, wie schon einige Zeit zuvor. Kurzerhand entschloss ich mich um eine schnellstmögliche Sonographie zu bitten. Nachdem sich bei dieser eine Raumforderung zeigte wurde ich auch noch per CT untersucht. Plötzlich stand die Diagnose Lebermetastase im Raum. Ich war natürlich sofort geschockt. Der Arzt eröffnete mir aber sogleich, dass man operieren könnte. Ich zögerte keine Sekunde und willigte ein, als ich erfuhr, dass die Operation erste Wahl war, wenn die Möglichkeit eben gegeben war. Hinterher dachte ich natürlich über die schwere der Operation und die große Narbe als Folge nach, aber alles im allem war mir mein Leben natürlich wichter als eine Narbe, die ich später gut gepflegt nur noch selber erkennen kann.
Ich ließ mich operieren. bei der Operation lief alles wie geplant ab und ich konnte schon nach 24 Stunden auf der intensivstation wieder auf mein normales Zimmer. Ich fühlte mich noch sehr schlapp. Ich muss dazu sagen, dass ich keine Schmerzen hatte und sich alle wirklich viel Mühe mit mir gegeben haben, obwohl ich zu diesem Zeitpunkt recht launisch war.
Ich bemerkte aber an Abend einen ziemlichen Druck auf meinem rechtem Oberbauch und teilte das auch sofort dem Krankenhauspersonal mit, woraufhin ich eine Notoperation durchzustehen hatte. Als ich hinterher hört, wie diese verlaufen war, wäre mein Herz mir in die Hose gerutscht, wenn ich eine angehabt hätte
Ich hatte in dieser Nacht Herzstillstand, was mir ziemliche Angst einjagte... Ich denke, dass es jedem so gehen würde und auch die Ärzte waren erstaunt über diese Tatsache, retteten mir aber das Leben wofür ich sehr dankbar bin. Es sollte nicht das letzte mal gewesen sein, denn die Blutungen kamen ein zweites mal.
Mittlerweile habe ich die Sache überstanden und meiner Leber, wie auch meinem Herzen geht es wieder recht gut.
Als nun aber festgestellt wurde, dass meine letztendlich 3 kleinen Metastasen in der Leber in der Größe von 1-3cm noch keinem Primärtumor zugeordnet werden konnten, begann ich wieder zu zittern, worauf sich bald rausstellte, dass sich der Primärtumor im Darm befand. Mittlerweile wurde auch dieser Tumor entfernt. Ich habe allerdings noch mit inoperablen Metastasen in der Lunge zu kämpfen.
Ich bekomme im Moment Chemo mit Fluoruracil (5-FU), Folinsäure und Oxaliplatin. Darüber bin ich natürlich glücklich, denn alles was ich gegen meinen Krebs machen kann, macht mich glücklich. Ich habe zwar mit den Nebenwirkungen der Chemo zu kämpfen, aber darüber möchte ich nicht jammern, denn ich bin ja schließlich nicht die Einzige.
Hat jemand Erfahrung damit? Ich habe immer ganz taube Fingerkuppen, Zehnen und auch die Zunge ist an der Spitze etwas taub.
Wisst Ihr was man gegen die kaputte Mundschleimhaut machen kann?
Ich habe mir außerdem vorgenommen zuzunehmen, da ich seit der Diagnose 15kg verloren habe und nur noch 38kg wiege. Hat jemand in der Hinsicht wertvolle Tipps für mich?
Ich denke, dass ich nun erst einmal ziemlich viel geschrieben, aber sicher auch trotzdem noch die Hälfte vergessen habe.
Ich würde mich sehr über Tipps und Ratschläge von euch freuen!

Bleibt so stark wie ihr seid!
Marén
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