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Alt 13.09.2004, 11:05
Gast
 
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Standard Doppelbelastung Krebs & Trennung

Hallo Ihr beiden Lieben,
erstmal vorab: ich finde es wirklich toll, daß wir uns jetzt zu Dritt etwas Last von der Seele schreiben können und wir uns versuchen zu helfen!
Liebe Ke, Dir erstmal alles Gute nachträglich zu Deinem Geburtstag, auch wenn der Tag anscheinend nicht so gut verlaufen ist. Der nächste Geburtstag wird bestimmt besser. Schön, daß es Deiner Mutter besser geht!! Was hat Deine Mutter denn für einen Krebs? Ja, das Problem mit dem Alkohol kenne ich auch. Nicht von mir selber, aber von meinem Vater. Er trinkt und trinkt und trinkt. Das schon seit Jahren, aber in der derzeitigen Situation finde ich es unangebracht und ich bin wirklich sauer darüber. Er müßte meinen Bruder und mich eigentlich unterstützen, aber wir müssen ihn meistens aufbauen. Meine Mutter hat zum 2. Mal Krebs. Das 1. Mal war vor 3 Jahren. Zu der Zeit waren auch mein Bruder und mein Vater keine Hilfe für mich. Mein Bruder war ständig auf der Flucht und mein Vater hat mir den ganzen Tag über die Ohren voll geheult und das im angetrunkenen Zustand. Hat mich ca. alle 2 Stunden auf der Arbeit angerufen und mich mit seinem pessimistischen Gelaber sehr belastet. Ich habe meinem Vater damals einmal richtig laut die Meinung gesagt und dann wurde es minimal besser. Ja, Deine Freundin hat Recht: Frauen (oder Töchter) sind viel viel stärker!!! Die Erfahrung hab ich auch gemacht. Wie heißt es? Ach ja: "Frauen sind leidensfähiger!" Hast Du denn schon versucht mit Deinem Bruder zu sprechen? Wie ist es mit Deinem Vater? Haben Deine Eltern noch Kontakt zueinander? Wie ist das Verhältnis? Schreib über alles, was Dich belastet! Ich (und Nordlicht bestimmt auch) werde Dir zuhören!! Vielleicht hilft Dir das!!
Liebes Nordlicht,
ich kann Dich gut verstehen, daß Du das Thema Wohnungen von Deiner Mutter nicht mehr hören kannst. Ein kleiner Erfolg ist jedoch, daß sie sich nun schon nach günstigeren Wohnungen umschaut, oder? Hoffentlich erweitert sich der Suchradius bald! Es tut mir so leid, daß Deine Vorschläge von ihr immer abgewiesen werden. Ich frag mich nur immer, was sie dann machen will? Will sie nur zu Hause sein und einfach nichts tun? Wahrscheinlich ist die Wohnungssuche für sie im Moment die einzige Beschäftigung und sie hat vielleicht keinen Nerv auf noch mehr "Belastung". Kann ich gut nachvollziehen, daß Du nach den Telefonaten immer völlig fertig bist. Versuche es nicht so nah an Dich ran zu lassen. Einfach gesagt...ich schaffe das meistens auch nicht. Aber versuch es bitte! Ja, Du hast Recht. Sie braucht unbedingt jemanden, der sie an die Hand nimmt und einen Therapeuten. Hast Du schon eine Idee, wie Du es ihr nahelegen willst sich jemanden zu suchen? Kann mir gut vorstellen, daß Deine Beziehnung darunter leidet. Meine auch...bist Du auch oft gereizt, agressiv und genervt? Liebes Nordlicht, sei stark!!! Halte durch!!! Wenn Du reden magst, ich bin auch per ICQ zu erreichen. (219385724). Habe leider nur die Möglichkeit auf der Arbeit "online" zu sein, also zwischen 8-16:30 Uhr.
Zu meiner momentanen Situation:
Wie schon geschrieben, ist der Krebs zum 2. Mal da. Eine OP ist nicht mehr möglich und es wird mit Chemo versucht. Meine Mutter und ich haben ein sehr enges Verhältnis zueinander. Sie ist eigentlich meine beste Freundin. Das war schon immer so. Mein Vater ist ein sehr schwieriger Mensch. Brüllt uns an und macht uns oft psychisch fertig. Einen eigenen Beitrag habe ich noch nirgends, scheue mich etwas davor. Auf diesen Beitrag bin ich gekommen, weil meine Mutter meinen Vater nicht mehr ertragen konnte und kurzzeitig überlegt hatte, sich zu trennen. Sie hat es dann aber doch nicht getan, im Moment ist er auch einigermaßen lieb. Mein Bruder ist auch mehr da, als vor 3 Jahren. Wir "arbeiten" gut zusammen und reden viel. Naja, er wohnt ja auch über mir. Mein Freund ist auch ein Nordlicht. Seit Juni wohnt er bei mir in NRW (ca. 300 km von seiner Heimat entfernt). Im März ist seine Mutter bei einem Autounfall im Urlaub verunglückt. Sein Vater vor 10 Jahren. Er ist auch seelisch angeknackst und mag oft von meiner Sache nichts wissen. Ich kann das sehr sehr gut verstehen und würde auch nie etwas sagen, aber ich leide da drunter. Wir fahren mindestens alle zwei Wochen in den Norden, um den Lebensgefährten der verstorbenen Mutter aufzubauen (er wohnt noch in dem Haus), das Haus zu pflegen und seine Freunde zu besuchen. Also Stress pur! Dann ist mein Opa (mütterlicher Seite) im Mai verstorben. Das Haus steht ca. 30 km von uns entfernt und muß komplett renoviert werden. Noch nicht mal eine Heizung ist drin. Es war Opas letzter Wille, daß wir das Haus behalten und vermieten. Und dann kommt mein eigener Haushalt dazu und Mama. Ich habe auch eigentlich noch privat in 3 Vereinen zu tun, aber einen Verein habe ich schon zur Seite geschoben. Den 2. Verein besuche ich noch hin und wieder und bei dem 3. Verein muß ich hin, weil ich da eine eigene Gruppe habe. Zum Glück mit noch einer zusammen, daß ich da auch zwischendurch absagen kann. Ich habe oft den Gedanken "ich kann nicht mehr", aber wie wir schon festgestellt haben: Frauen sind stark! Ich habe oft das Gefühl, daß ich jetzt nicht mehr so stark bin, wie vor 3 Jahren. Mein Chef hat es ganz wunderbar ausgedrückt: Du gehst seit über 3 Jahren diesen schwierigen Weg mit Deiner Mutter und Du weißt nie, wo Ihr Euch auf dem Weg befindet. Am Anfang? In der Mitte oder am Ende? Und das zerrt auf die Dauer an den Nerven und macht Dich fertig. Ich finde er hat es gut getroffen, aber ich bin trotzdem stark (meistens zumindest) und kämpfe mit Mama solange sie es will!!! Das war es erstmal von mir!
Ich wünsche Euch alles alles Gute und jede Menge Kraft!!!!!!
LG
Vera
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