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Alt 08.11.2003, 16:45
Gast
 
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Standard kleinzelliges Bronchialcarcinom - Hilfe ! eilt

Hallo Gaby,

leider kann ich meinen Mann nicht dazu bewegen, sich hier mal zu Wort zu melden, denn der Betroffene ist er. Ich möchte dir aber trotzdem schildern, wie wir diese Sache bisher überstanden haben. Mein Mann ist 42 und der Kleinzeller wurde Ende August d. J. diagnostiziert. Im Sept. kam die erste Chemo und der dritte Zyklus beginnt kommenden Montag. Wir haben 2 Töchter, 9 und 13 Jahre alt. Als Betroffener kann ich dir nicht helfen, aber vielleicht ist es hilfreich für dich, zu hören wie wir als Familie damit klarkommen.

Genau wie du haben wir die Diagnose als absolut vernichtend empfunden. Aber je mehr man sich damit beschäftigt, um so klarer wird auch, dass das Ganze auch sehr individuell zu sehen ist. Und man kann glaube ich auch nur ganz langsam lernen, sich von diesen Horrorvisionen der Krankheit freizumachen. Denn jetzt gilt nicht mehr das, was man bisher gehört hat, sondern das, was man selber erlebt. Ich hatte wahnsinnige Angst, das sich der Gesundheitszustand meines Mannes sofort wahnsinnig verschlechtern würde. Aber nichts davon hat sich innerhalb der letzen 11 Wochen eingestellt.Er hat alle Chemos gut vertragen und fühlt sich wohl. Trotzdem kann ich nur dringend raten, eine 2. Meinung einzuholen. Wir haben es getan und es wurde uns dadurch vieles klarer. Auch unser Kampfgeist wurde wieder geweckt. Denn was einem zu Anfang gesagt wurde, war wie ein schlechter Film und man war psychisch viel zu angespannt, um alles wirklich zu verstehen und hinterfragen zu können.
Es ist bestimmt nicht einfach von heute auf morgen mit dieser Situation klarzukommen. Auch für unsere Kinder war und ist es ein absoluter Hammer. Aber glaube mir, um nichts auf der Welt würden wir meinen Mann oder den Papa damit alleine lassen. Wir helfen, wo wir können. Und wir tun es gerne. Und inzwischen kann ich nur sagen, das Leben ist immer noch lebenswert und wir genießen es jetzt erst recht. Also bitte, lass dich nicht unterkriegen und von den trüben Gedanken mürbe machen. Nimm den Kampf auf, für dich und deine Familie.

Seit dem du dich hier im Forum gemeldet hast, habe ich viel an dich gedacht. Und ich werde es weiter tun. Vielleicht hast du Momente, wo du mal den Rat eines Angehörigen in ähnlicher Situation wie deiner eigenen brauchst, und dann bin ich für dich da. Halt die Ohren steif, viele Grüße von Monika
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