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Alt 15.11.2010, 13:38
Minimaus72 Minimaus72 ist offline
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Standard AW: Innere Unruhe und Verwirrtheit

Hallo Angie,

erstmal möchte ich Dir herzlichst Danke sagen für Deine Hilfe und Zeilen.

Meine Mutter hat heute Nacht keine 30 min geschlafen. Mein Vater war immer im 5-10 minutentakt wieder wach und machte anstalten aus dem Bett zu kommen.
Er hatte um 19 Uhr eine Lorazepam bekommen und nach Anruf im Krankenhaus eine zweite für die Nacht. Die haben ihn zwar schlapp gemacht, aber er versuchte trotzdem immer wieder ausm Bett zu steigen.
Durch die Knieverletzung, die er sich beim Sturz im Krhs zugezogen hat (nachts wollte er aufs Klo mit Lorazepam intus) und Dämpfung der Tabl. konnte er nicht allein laufen.
Dazu bekommt er seit gestern mittag ein größeres Fentanylpflaster 75er. Vorher 62,5.
Heute Nacht hat er auch Blutgehustet und Schleim. Wir dachten es wäre von der offenen Schleimhaut, weil sein Mund und Lippen auch blutig sind von der Bestrahlung.
Er kann nichts trinken, mit einem Minilöffel Wasser gegeben, aber er verschluckt sich heftigst.
Heute Morgen bettelte er um eine Scheibe Brot und Kaffee, aber als meine Mutter ihm gesagt hat, daß er Brot doch nicht schlucken kann, gab er sich damit zufrieden und versuchte noch fast kalten Kaffee zu trinken. Aber auch da hatte er sich verschluckt und es brannte im Mund.

Er bekommt 3-4 mal am Tag einen Beutel Nahrung durch die PEG, danach immer Wasser 300-500ml, oder Salbeitee, oder Kamillentee.
Gestern mußte meine Mutter die Nahrung unterbrechen, weil er so unruhig war, daß sie die PEG abkoppeln mußte.
Wieviel Wasser darf man aufeinmal geben? Wir haben Angst, daß er zu viel kriegt und sich übergeben muß. Das würde er mit der Atmung nicht schaffen.

Der Hausarzt der auch Psychiater ist, hat meine Mutter um ein Gespräch gebeten heute Abend.
Er weiß, daß mein Vater nichts von der sehr schlechten Prognose weiß und möchte sie deshalb in der Praxis sehen. Er bekommt dann kein Trimipramin und kein Lorazepam mehr. Stattdessen Tabletten die mehr sauerstoff geben?
Diese verwirrtheit und unruhe ist laut seiner aussage durch zu wenig sauerstoff im Gehirn. CT vor ca. 14 tagen besagte, daß aber keine Metas im Gehirn sind.
Das Bluthusten meinte er käme von den Metas, die in den Bronchen sind.
Eine Einweisung ins Krhs zur Not würde er mitgeben.

Aber was ist sinnvoller? Wenn der Zustand sich verschlechtert ins Hospiz zu gehen, oder in ein Krankenhaus, wo er wieder untersuchungen usw. über sich ergehen lassen muß. In das Krhs wo er bisher mit den Chemos usw lag möchte er nie mehr zurück. Der Doc sagte auch, daß er nicht im Krhs die letzte Zeit sein sollte, sondern Zuhause oder Hospiz. Aber wann ist die letzte Zeit? Meine Mutter und auch ich haben Angst wann und wie es sein wird.
Ich wohne einige km entfernt und habe angst, daß ich nicht da bin.

Die Dame vom Palliativdienst kommt morgen früh, ich hoffe, daß sie helfen kann, auch wenn ich nicht weiß wie diese Hilfe aussehen soll.
Wir sind echt überfordert, weil wir alles richtig machen wollen und uns dabei im Kreis drehen.

Liebe Grüße
Mary
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