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Alt 03.07.2004, 23:36
Gast
 
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Standard Nierentumor - nur Metastase eines anderen Tumors?

Hallo,

als mein Mann vor 17 Tagen die Diagnose "Nierenkrebs" mitgeteilt bekam, war das für uns alle ein Schock.Er ist erst 36 Jahre alt und hatte wegen ständigem Sodbrennen eine Magespiegelung machen lassen. Davor machte der Arzt Ultraschall und entdeckte eine "Kalkablagerung" in der Niere. Durch die folgende Computertomographie konnte man dann eindeutig einen bösartigen Tumor in der rechten Niere erkennen.Eine Woche später wurde die Niere in einer 3stündigen Operation entfernt. Zum Glück hatte er nicht viel Blut verloren und erholte sich ziemlich schnell. Gestern durfte er nach Hause. Was ich in der Zeit, seit der Diagnosestellung bis nach der OP durchgemacht habe, brauche ich wohl nicht zu beschreiben, das wissen alle Betroffenen und Angehörigen aus eigener Erfahrung. Die Einträge in diesem Forum, die ich seit 2 Wochen lese, haben mir viel geholfen. Erstens brauchte ich so viele Informationen wie möglich über diese Krankheit und zweitens ist es ein Trost, zu wissen, dass man nicht alleine mit solchen Sorgen und Ängsten dasteht, dass andere es sogar noch viel schwerer haben. Ich habe mit den Betroffenen mitgeweint und mitgelitten. So habe ich es geschafft, mich einigermaßen an den Gedanken zu gewöhnen, dass er Krebs hat und da es aber hieß, es seien keine Metastasen im CT zu sehen, dachte ich, nach Entfernung der Niere würde alles wieder gut werden. Natürlich war mir klar, dass er sehr gewissenhaft mit der Nachsorge sein muß.

Nun kam aber vorgestern ein vorläufiger Befund, der mich noch mehr als die erste Diagnose "Nierentumor" geschockt hat. Da heißt es nämlich: "Im Bereich der papillären Tumorzellproliferate im Stroma immer wieder auch Schaumzellen nachweisbar....Der vorliegende Befund sieht eigentlich nicht aus wie ein primäres Nierenzellcarcinom, vielmehr stellt sich die Frage nach einem metastatischem Prozeß". Das heißt also im Klartext, dass es so aussieht, als wäre es nicht "nur" ein Nierentumor gewesen, sondern eine schon recht große Metastase eines anderen Tumors, der in jedwelchem Organ sitzen kann, wie der Arzt mir erklärte! Der endgültige Befund würde erst in 1-2 Wochen kommen und ich habe das Gefühl, als würde mein Mann auf einem Pulverfass sitzen, das jederzeit hochgehen kann. Im Moment könne man gar nichts machen, als abwarten und erst hinterher könne man gezielt suchen.

Ich weiß nicht, wie ich die Ungewißheit und die große Angst, die mir im Nacken sitzt, so lange aushalten soll. Er hat auch eine Reha beantragt, weil er alles tun will, was ihm helfen kann und ich finde es auch gut, wenn er das macht. Zu allem Unglück hat er auch noch vor 4 Tagen seine Kündigung bekommen, weil die Firma schließt, in der er arbeitet....

Ich hätte gerne gewußt, ob es jemand gibt, bei dem es auch mal hieß, der Nierentumor sei eine Metastase eines anderen Tumors? Wenn ja, was kam dabei heraus? Auch hätte ich gern gewußt, was diese Schaumzellen in den Tumorzellproliferaten zu bedeuten haben.

Mein Mann ist für mich das Liebste, das ich auf der Welt habe, und wenn ich mir vorstelle, dass er evtl. schon viele Metastasen im Körper haben könnte, ist der Gedanke daran so unerträglich, dass ich am liebsten nur noch heulen möchte! Ich bin so schrecklich verzweifelt, er ist doch noch so jung und wir haben auch 2 Kinder, die ihn so sehr lieben und brauchen!

Ich weiß nicht, wie es weitergehen soll und wird, das hängt alles von dem endgültigen Befund ab. Ich sollte eigentlich gut gelaunt und fröhlich sein und ihm Mut machen, das tut ihm so gut, sagt er, aber es ist verdammt schwer. Ich kann ihn aber nur bewundern, er scheint es gelassener als ich zu nehmen.

Wenn jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat, wäre ich für eine Antwort sehr dankbar! Sonst kann ich nichts anderes tun als beten und hoffen.

Alles Liebe und Gute für alle, die sich am Forum beteiligen, ich fühle mit euch!

Sabine
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