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Alt 03.07.2007, 12:05
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Jimbo Jimbo ist offline
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Registriert seit: 01.03.2007
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Standard AW: Darmverschluss, Krebs erste Schritte??????

Hallo Conny,

versuchen wir das Ganze mal ein wenig aufzudröseln...


stenosierendes Transversumkarzinom: d.h. es wurde der obere Quertrakt des Dickdarms und der aufsteigende Ast 1) entfernt, daher auch die große Anzahl der entnommenen Lymphknoten

pT3, pN1 (1-37), M1 (HEP), L1VOGZ (oder 2)RO:
pN1 (1-37) In 1 von 37 entnommenen Lymphknoten wurden Krebszellen entnommen, im Prinzip ganz hoffnungsvoll, aber
M1 (HEP) Eine Metastase in der Leber (Hepar)
L1 Im Haupt-Lymphgefässen wurden Krebszellen gefunden, nicht verwunderlich, da ja auch N1
V0 In der Vene, die diesen Darmtrakt versorgt wurden keine Krebszellen gefunden
G2 (nicht GZ): Der Tumor ist noch recht gut differenziert , d.h. weniger "aggresiv" als ein G3 oder G4 und die Zellen noch als Darmzellen zu erkennen - dieser Wert ist aber bei Darmkrebs angeblich wenig aussagekräftig
R0 Heisst es wurde im Gesunden operiert, an den Schnittkanten sind keine Krebszellen mehr zu erkennen, ist auch der Regelfall beim Dickdarmkrebs...man kann ja genug entfernen (beim Enddarm siehts da natürlich anders aus). Zudem wurde ja auch die Leber punktiert und die Metastase entfernt.
Metastsen rechter Leberlappen C78,7: dazu kann ich nix schreiben

Der linke Leberlappen ist zwar frei, aber scheinbar seit je her unterentwickelt und verkümmert.


Er bekommt Oxaliplatin 2h 167,45mg
Folinsäure 1h 985
5- FU 24h 3940

Liest sich für mich Laien nach FolFox nach dem Roosewelt-Park-Protokoll.


Joo, sieht nach FOLFOX4 aus, also aktueller Standard.

Dann hat mich ein wenig erschrocken, dass ich Oxaliplatin in Verbindung mit palliativer Behandlung gelesen habe.

Nicht erschrecken, Oxaliplatin wird in Verbindung mit einigen anderen Präparaten (Erbitux, Avastin etc.) auch zur palliativen Behandlung im UICC Stadium IV eingesetzt.

Durchfall kann durchaus bei dieser Chemo auftreten. Dagegen sollte es aber Gegenmittel geben, genauso wie gegen die meisten anderen Nebenwirkungen, die dann auch mehr oder minder gut dem Einzelnen helfen. Die einzige NW gegen die man nicht viel ausrichten kann, sind die neurologischen Störungen, die das Oxaliplatin hervorruft. Mein Vater bekommt z.b. vor der Chemo oftmals einen Eiswürfel zum Lutschen beim Onkologen.

Das Wichtigste (medizinisch gesehen) wird jetzt sein, dass die Chemo dazu führt, alle möglicherweise verbliebenen Krebszellen abzutöten und insbesondere auch die Leber metastasenfrei zu halten.

Alles Gute wünscht Euch
Jimbo

1) Eine gute Zeichnung findet man z.B. auch hier http://www.klinikmanual.de/forum/forum_posts.asp?TID=53 oder an vielen anderen Stellen.

Geändert von Jimbo (03.07.2007 um 15:16 Uhr)
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