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Alt 14.08.2007, 23:28
nitylu nitylu ist offline
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Standard AW: Bin ganz neu hier und völlig fertig

Hallo Birgit,
ich antworte als Mutter meiner betroffenen 29-jährigen Tochter. Der Schock der Diagnose sitzt noch immer in den Knochen ( Diagnose am 18.6.07). Erstmal totale Weltuntergangsstimmung. Habe gedanklich schon die Beerdigung meiner Tochter organisiert. Erschwerend bei uns: meine Tochter hat einen 1 1/2-jährigen Sohn. Zwar sind keine Fernmetastasen festgestellt, jedoch ein Lymphknoten befallen. Der Tumor selbst sehr weit fortgeschritten, Aggessivität des Tumors G3, nicht humorabhängig. Hinzu kommt, daß meine Tochter Diabetikerin ist, was eine Behandlung mit Cortison ausschießen sollte. Also, alle widrigen Umstände sind zu bewältigen. Inzwischen haben wir uns etwas gefangen, uns viel informiert und meine Tochter hat inzwischen nach brusterhaltender OP bereits die 2. Chemo Tac hinter sich gebracht. Für die Verabreichung ihres Cocktails wurde ihr ein Port eingepflanzt; davor hatte sie große Angst. Es war aber wirklich - ihre Aussage - nur ein Klacks. Inzwischen spürt sie ihren "Begleiter" gar nicht mehr und sie ist froh, daß sie während der Chemo-Sitzungen beide Hände frei hat.

Trotzdem, daß der Onkologe meine Tochter als "Hochrisiko-Patientin" eingestuft hat, sind wir inzwischen zuversichtlich, daß die Motivation so groß ist, daß meine Tochter diese Krankheit in den Griff bekommen wird. Natürlich bleibt immer ein Rest Angst,aber wenn sich ein "gesunder Mensch" genügend Gedanken machen würde, müßte eigentlich Jeder ein gewisse
s Maß an Angst in sich tragen. Also, unser Fazit: Brustkrebs ist eine schwere Erkrankung, welche aber nicht zwangsläufig das Ende bedeutet. Es gibt viele Möglichkeiten der Behandlung. Natürlich gehört ein Quentchen Glück dazu, welches wir jeder einzelnen betroffenen Frau wünschen.

Abschließend möchte ich bemerken, daß ca. 45.000 Frauen jährlich in der BRD neu erkranken. Ein Großteil davon kann inzwischen geheilt werden und die Forschung arbeitet auf Hochtouren, so daß immer mehr Möglichkeit geschaffen werden, diese Krankheit in den Griff zu bekommen.

So wünsche ich Dir, liebe Birgit, und auch allen Anderen, die neu mit dieser Diagnose konfrontiert werden: Laßt den Schock zu und versucht aber dann, so schnell wie möglich raus aus dem Loch und Informationen sammeln! Das hilft wirklich!

LG
Renate
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