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Alt 07.12.2011, 22:20
Jumeirah Jumeirah ist offline
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Registriert seit: 07.12.2011
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Frage Wie komme ich damit klar?

Hallo Zusammen!
Ich habe lange überlegt ob ich mich hier anmelde. Bis vor kurzem war ich Hinterbliebene und Angehörige und habe hier immer wieder mitgelesen. Jetzt bin ich in doppelter Weise Hinterbliebene und weiß nicht wie ich mit der momentanen Situation klar kommen soll.
Im März dieses Jahres erfuhr ich vom 3. mal Brustkrebs meiner Mama. Sie hat es schon zweimal geschafft. Natürlich war ich besorgt, aber meine Mama war eine starke absolut optimistische Frau, sie würde es auch diesmal schaffen, ist doch die Mama. Am 09. Mai kam sie ins Krankenhaus mit Verdacht auf Lungenentzündung. Die Ärzte erklärten uns das es sehr schlecht bei ihr aussah.... aber ich wollte das nicht glauben. Sie war doch meine Mama, die es schon zweimal geschafft hat. Sie schafft es wieder... Am 14. Mai dann die schockierende Nachricht. Sie ist gestorben .... Das hat mich schon ganz schön aus der Bahn geworfen und realisieren konnte ich das bis heute nicht wirklich. Mein Papa war nun alleine und konnte nicht wirklich trauern. Wir waren jedes Wochenende bei ihm um ihm zu helfen damit klar zu kommen. Er hat sich auch immer mächtig gefreut. Mitte Juni klagte er über Bauchschmerzen. Ständig sagten wir ihm er solle zum Arzt gehen. Was er Ende Juni dann endlich tat. Wahrscheinlich nur um endlich unserem Drängen ein Ende zu machen. Bereits am nächsten Tag war er im Krankenhaus. Dort wurde er zwei Wochen auf den Kopf gestellt. Wir waren jeden Tag dort. Eine wirkliche Aussage haben wir weder von meinem Papa noch von den Ärzten erhalten. Auf umständlichen Wegen haben wir dann erfahren, dass mein Papa Darmkrebs im Endstadium hat.... Ok, damit kann man noch eine ganze lange Zeit leben. Ich habe in der Zeit eigentlich nur funktioniert. War für ihn da jeden Tag. Er durfte wieder aus dem Krankenhaus und sollte alle zwei Wochen eine 48 h Chemo im Krankenhaus bekommen. Wir waren immer bei ihm. Er selber sprach nicht darüber was mit ihm ist. Erst als er Mitte Oktober kaum noch Luft bekam und kaum etwas selber machen konnte und wieder ins Krankenhaus kam erfuhren wir wie schlimm es wirklich um ihn stand, nicht nur Darmkrebs, auch Lungenkrebs. Die Ärzte sprachen von Monaten und entließen ihn am 07.11. nach Hause da kein Behandlungsbedarf mehr bestand .... Gerade 9 Tage war er zuhause als er die Augen am 16.11. für immer schloss. ... Noch immer funktionierte ich. Es tat fürchterlich weh, aber realisieren konnte ich das noch nicht und habe es bis heute noch nicht realisiert. Die ganzen Formalitäten und Wohnungsauflösung haben mir genug "Ablenkung" gegeben. Seit zwei Wochen bin ich krank geschrieben, kann nicht ruhig irgendwo sitzen, muss ständig irgendwas tun. Und wenn ich nachts zur Ruhe komme, dann ist das größte Chaos in meinem Hirn. Und weil ich dachte es kann nicht noch schlimmer kommen, erfuhr ich gestern dann von dem Tod meines Onkels.
Ich weiß einfach nicht mehr wie ich mit dem ganzen klar kommen soll. Ich möchte weinen bis sich der Knoten in meinem Magen gelöst hat. Ich möchte schreien, nur einfach irgendetwas was mir hilft wieder klar denken zu können und den Knoten im Magen zu lösen.
Es tut mir leid, das war nun ein halber Roman, aber nur das wichtigste was mir gerade in den Kopf gekommen ist.

LG
Bea
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