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Alt 05.12.2012, 07:15
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: HILFE: nichtkleinzelliges bronchialkarzinom mit erbrechen!

Liebe Joanna,

zunächst kann ich dir sagen, dass die Krankheit Lungenkrebs ähnlich bei meinem Dad verlaufen ist. Auch er hatte bereits das fortgeschrittene Stadium bei der Diagnose und Knochenmetatstasen. Dass deinem Papa einfach die Beine wegsacken kann zum einen damit zusammen hängen, dass sein Körper völlig geschwächt und entkräftet ist. Du schreibst ja, dass er in kurzer Zeit extrem viel abgenommen hat. Hinzu kommt, dass der Tumor unglaublich viel Energie verbraucht und an deinem Papa zehrt.

Leider müsst ihr aber auch besonders aufpassen, da dein Papa Knochenmetastasen hat. Du weißt ja wahrscheinlich, dass diese widerlichen Metas den Knochen in seiner Substanz angreifen und zu Brüchen führen können. Da ist oberste Vorsicht geboten! Gut also, wenn dein Vater den Rollator benutzt. Meiner sträubte sich anfangs, doch erkannte dann, wie hilfreich dieser Rolli war.

Hinsichtlich Chemo... Ich denke, wenn der allgemeine Zustand deines Papas eher schlecht ist, dann ist die Chemotherapie eine viel größere Belastung als eine Hilfe. Darum ist es wichtig, wenn er jetzt eine Pause hat. Ich musste eben sehr schlucken als ich las, was für ein Kämpfer dein Vater ist und das erinnert mich alles sehr an meinen Paps... Wahrscheinlich ist es gut, dass dein Vater dieses Ziel jetzt vor Augen hat. Zunehmen, damit die körperliche Verfassung eine weitere Chemo zulässt. Darauf konzentriert sich momentan seine Energie. Ich kann dir nur empfehlen, so viel Zeit wie möglich mit deinem Papa zu verbringen. Nimm ihn in den Arm, halte ihn und genieße seine Nähe. Schön, wenn ihr miteinander lachen könnt und ich persönlich finde es auch vollkommen in Ordnung, wenn man miteinander weint. Jeder einzelne Moment ist kostbar. Und letztlich zählt nicht, wie viele Tage, Monate und Jahre uns bleiben, sondern wie wir die Zeit, die uns bleibt, nutzen. Versuch', die Zeit sehr bewusst wahrzunehmen, so schmerzhaft es auch ist.

Ich wünsche deinem Papa, dass er weiterhin seine Zuversicht behält! Er ist unglaublich tapfer!!! Und dir wünsche ich weiterhin viel Kraft, um deinen Papa zu begleiten. Du machst das großartig!!!
Alles Liebe
Miriam

Hinsichtlich der Chemo
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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