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Alt 06.10.2011, 09:37
Hilde 63 Hilde 63 ist offline
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Standard AW: Pilze im Körper

Liebe Helga,
blauäugig kann man in dem Zusammenhang glaub ich nicht sagen. Ich ( und ich glaube ihr auch) wurde von der Diagnose total überrumpelt - kein Gedanke an Krebs, bis der Arzt an meinem Bett stand. Rationales Denken findet in solchen Tagen nicht statt!! Die Tatsache, dass meine Chance um 10 - 15% erhöht werden könnten hat mich umgehauen. Ich hatte mir weit mehr erhofft. Der Port wurde mir als Klacks verkauft, war aber die Hölle pur. Dann ging der Arzt auf Infusion per Vene und Oralchemo.
Alles für mich sehr zu empfehlen. Jung, dynamisch, belastbar, wird schon werden. Nachdem ich notfallmäßig mit heftigen Nebenwirkungen wieder in der Klinik war und eigentlich gar nichts mehr machen wollte ( war auch "nur" adjuvant), kamen wir dann auf andere Medikamente zu sprechen. Aber bei uns wird nach Leitlinie der Diagnose behandelt und nicht nach persönlichen Bedingungen. Die Leitlinien geben die Medikamente vor. Jeder Test ist teuer und bedeutet Verwaltungsaufwand - will man nicht. Ich habe mich dann für ein anderes Medikament entschieden, dass für meine Diagnose kurz vor der Zulassung stand.Am Ende der Chemo war mein Rezidiv schon 5 cm groß.
Das hatte die erste Kontrolle ergeben. Nach der zweiten OP, die schon ganz schön heftig war, hat mir der neue Arzt wieder Chemo, diesmal eine neue Antikörpertherapie angeraten. Als ich nun sehr direkt nach den Folgen der Behandlung gefragt habe, war mir klar, dass ich das zu dem Zeitpunkt nicht in Kauf nehmen kann. Mein Körpwer war am Ende, ich konnte nicht mehr. So fertig und ausgelaugt war ich nicht im Stande auch nur eine Einheit zu bekommen. Ich habe mich dagegen entschieden und mir damit endlich eine klare Gesprächsbasis geschaffen. Ich werde ernst genommen und wirklich sehr gut und fürsorglich betreut. Vielleicht muß man erst am Boden sein um aufstehen zu können. Mein Mann war zu der Zeit total fertig und unglücklich über meinen Entschluß, denn er war der Meinung ich hätte keine andere Wahl. Es fierl ihm unheimlich schwer das zu akzeptiern. In eurem Fall bist du der Partner, ich glaub das ist mindestens genauso schwer wie selbst betroffen zu sein. Haltet euch fest, und fragt nach!!! Wer ernsthaft um Antwort bemüht ist, der bekommt sie auch. Aber leider mußte ich das auch eerst schmetzhaft lernen.
Liebe Grüße
Hilde
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