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Alt 07.02.2010, 17:23
Jaymz Jaymz ist offline
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Standard AW: Müdigkeit+Schwindelgefühl noch Wochen nach Ende der Chemotherapie??

Hallo Klaus

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Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
Ich habe immernoch manchmal totale Schwäche und plötzlich auftretende Hautprobleme(die ich vorher nie hatte. Alle Ärzte im Rahmen der Nachsorge sagen: "Ist normal und noch nicht lange her- nur etwa ein halbes Jahr".
Wie äußern sich die Hautprobleme bei dir? Ich hatte durch die Chemo dunkle Verfärbungen an den Zehen, den Zehenknochen und etwas an den Fingerknochen bekommen. Die Verfärbungen sollen bei mir vom Bleomycin stammen. Es sieht eigentlich wie Schmutz aus. Mein Urologe im KH meinte, dass es mehrere Monate (über 6 Monate) dauern kann, bis diese Verfärbungen wieder weggehen. Bei mir verblassen die dunklen Verfärbungen auch immer mehr und sind nicht mehr so auffällig.

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Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
Mein Hausarzt allerdings meinte:"ich kann das nicht verstehen, das muss doch mal langsam gut sein- vielleicht sollten wir mal sehen, ob es bei Ihnen psychisch bedingt ist" -das fand ich eine Frechheit und dies sorgt eher für psychische Störungen ;-). Ich glaube das ich einen starken antrieb habe und mich nicht im Kranksein verstecke. Dieses GEfühl wurde mir aber dadurch gegeben. Zitat Hausarzt: "Was meinen sie wie viele Leute sich nur krank schreiben lassen wollen, obwohl sie nichts haben"
Ich denke, dein Hausarzt hat viele schlechte Erfahrungen mit manchen Patienten gemacht. Manchmal jedoch schieben es Ärzte gerne auf die psychische Ebene, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind. Notfalls würde ich den Hausarzt wechseln.


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Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
Eins seiner Argumente: Lance A. hat auch kruz danach die Tour de France gewonnen. (tatsächlich 3 Jahre später) -Dann wollte er das Blut (Eisen...)kontrollieren-welches nie Auffälligkeiten zeigte.
Lance Armstrong ist natürlich das Paradebeispiel, was Hodenkrebs anbelangt. Ihn hatte es sehr (!) schlimm getroffen und er hat es überlebt. In seinem Buch "Tour des Lebens" schreibt er auch, dass er nach seiner Erkrankung zunächst eher geschwächt, "orientierungslos" und antriebslos war. Erst nach einer Weile hat er wieder die Lust am Radfahren gefunden. Seine Leistungen und Erfolge (sowohl beruflich als auch privat) sind sensationell. Jedoch muss man bedenken, dass Lance A. auch ganz andere körperliche Voraussetzungen hat (als 13 Jähriger hatte er schon erfolgreich bei irgendwelchen Marathon/Radfahrer-Turnieren für Erwachsene teilgenommen) als ein "Normalo". Seine Regeneration und Genesung könnten vermutlich schneller als bei einem "Normalo" erfolgt sein. Ich finde den Vergleich deines Hautarztes daher etwas unglücklich! Er kann doch nicht erwarten, dass du schneller wieder bei 100% als Lance A. bist. Jedoch schätze ich Lance A. als Vorbild für (Hodenkrebs)-Betroffene sehr!
Es gibt einige Prominente, die den Hodenkrebs besiegt haben und weiterhin erfolgreich leben. Natürlich auch viele "Nicht-Prominente".

Hast du dir bereits die Testosteronwerte überprüfen lassen? Testosteron spielt eine größere Rolle für das Befinden als man denkt. Liegt ein Testosteronmangel vor, äußert sich dies u.a. in Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, mangelndes Leistungsvermögen, Müdigkeit, geringere Libido etc.

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Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
Ich finde es toll das es mit der Chemo eine Möglichkeit gibt uns das Leben zu retten. Und das motiviert mich auch weiterhin positiv zu denken.
Man sollte sich vor Augen halten, dass, wenn man der Natur freien Lauf gewährt hätte, viele innerhalb weniger Jahre an Hodenkrebs gestorben wären. Die Chemo schenkt einem Betroffenen somit weitere Lebenszeit.

Zitat:
Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
Eine Kollegin hat sich letztens Entschuldigt, dass man mich im Krankenhaus besucht hat, jetzt wo ich aber wieder regelmässig auf der Arbeit wieder zu sehen bin, niemand mehr fragt wie es mir geht. Das fand ich sehr gut. Ist aber sicher selten.
Das kann ich nachempfinden. Manche hatten mich ganz am Anfang bei der Tumoroperation im KH besucht. Im Laufe der Zeit haben sich manche immer weniger nach meinem Befinden erkundigt. Ich glaube, dass es vielen nicht bewusst ist, dass solch eine Erkrankung nicht sofort aus dem Bewusstsein eines Betroffenen verschwindet und dass man sich noch lange später mit den Konsequenzen beschäftigen muss (z. B. bei Kinderwunsch). Viele denken wohl: "Er hat die Operation und evtl. die Chemo hinter sich, nun ist wieder alles beim "Alten"."

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Zitat von klaus29 Beitrag anzeigen
@Schwindel: Als ich nach dem 3.Zyklus aus dem Krnakhaus kam, musste ich mich an den Wänden festhalten, weil sich alles drehte und mir schwarz vor den Augen wurde. Die nächsten Tage stand ich nur zum Essen auf oder um ins Bad/WC zu gehen. Da fühlte ich mich wirklich zerstört. Es ging dann bis heute wellenartig mit hochs und tiefs aber stetig SEHR LANGSAM besser. Dieses Gefühl müde und erschöpft nach dem schlafen aufzuwachen war bestimmend.
Wurde dein Herz schon einmal geprüft (EKG, Blutwerte etc.)?
Evtl. könnte auch eine Art "Fatigue"-Syndrom vorliegen.

Im Rahmen der nächsten Nachsorge würde ich deinen betreuenden Arzt auf eine Kontrolle von Testosteron und Herz ansprechen.
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