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Alt 23.07.2010, 14:07
sunflower77 sunflower77 ist offline
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Standard AW: Glioblastom - alles furchtbar

hallo angie

merci für deine lieben worte und anteilnahme.

die sonnenblume war die lieblingsblume meiner mutter...

die sonne scheint mal mehr, mal weniger... die arbeit lenkt ab, tut gut. ja, meine schwestern und mein freund sind die wichtigsten leute in meinem leben - mit ihnen kann ich gut darüber reden, aber irgendwie ist man mit dem kummer und der traurigkeit dann doch alleine.

wie und dass meine mami gestorben ist, das hat irgendwie so viel in mir kaputt gemacht... ich werde nie vergessen, wie sie die letzten tage war bevor sie ging. so viel kummer und schmerz, verzweiflung pur ! man wartet auf den tod - so etwas darf doch nicht sein ?! sie so die letzten wochen zu sehen, wie alles schlimmer wurde - sie war vorher so ein glücklicher und fröhlicher mensch, für alle da und von allen geliebt !! sie war erst 61. wir sind alle den weg mit ihr gegangen und haben sie dann verloren. es tut noch so weh

nach der diagnose im dezember dauerte es nur gerade 5 monate... nach dem 2. epi-anfall ging es dann nur noch 5 wochen. das ding wuchs so schnell. auch während dem 3. zyklus temodal wuchs der tumor unbehelligt weiter

die letzten 10 tage waren das schlimmste. sie war im spital, konnte dann nicht mehr gut aufstehen, sich halten, die rechte seite war wie gelähmt. sie lag im bett, konnte nicht mehr duschen, auf die toilette. alle medikamente nützten nichts um es für sie erträglicher zu machen, sie war unruhig, wollte aufstehen, aber es ging dann irgendwann alles nicht mehr... das schlimmste war, als sie nicht mehr sprechen konnte. ich konnte meine eigene mami nicht mehr verstehen !! sie konnte mir nichts mehr sagen, sich nicht mehr mitteilen, es war so unsagbar traurig...!!

als sie noch konnte, sagte meine mami immer wieder, dass sie sterben will ! zu uns, zur pflege, zu den ärzten. und dass wir ihr etwas geben sollten, damit sie sterben kann !!! sie wusste, dass sie sterben wird - das muss doch einfach so schlimm sein ! sie wollte noch nicht gehen, wer will das schon. sie weinte dann immer - wir mit ihr. diese schlimmen erinnerungen machen mich alle so unendlich traurig...

ich fühle mit allen, die hier schreiben wie grausam es ist - wie hilflos man selber ist. man möchte etwas tun, und es geht nicht, man sieht das ende kommen, aber der weg bis dahin, ist noch so schlimm... ich wünschte mir, meine mami hätte das nie erleben müssen! sie ist im spital eingeschlafen - wir waren bei ihr am bett habe ich immer noch gedacht, sie müsste irgendwie doch wieder anfangen zu atmen ?!?

ich hoffe, eines tages, werde ich nur noch die schönen momente in erinnerung haben

auch 14 jahre später - scheint es dir nicht, als wäre es gestern gewesen ? ich hoffe immer auf ein zeichen oder etwas wo ich merke, dass sie bei mir ist... hast du so etwas erlebt im zusammenhang mit deiner mutter ?...

es tut mir sehr leid für ihre kinder, ich hoffe, du kannst sie gut unterstützen. vielleicht hilft es ihnen auch, sich mit anderen auszutauschen. es muss für sie auch schrecklich sein. hmmmmm....
deine freundin und ihre familie können soooo dankbar sein, was du alles für sie getan hast und noch machst - du bist wirklich ein engel und für heike war das sicher auch sehr sehr wichtig und schön, dass du da warst und sie nicht alleine da durch musste !! und nicht nur für sie, glaube mir, die kinder sind dir sicher auch unendlich dankbar, dass sie dich hatten und du ihre mama begleitet hast. bei uns war es die schwester - ich kann dir nicht sagen, wir froh ich bin, dass sie hier war und mami und uns beigestanden hat, ich weiss nicht, wie wir es sonst geschafft hätten !!!

ich hab so viel geschrieben und habe das gefühl, dass es immer noch so viel zu sagen gäbe.

merci für's "zuhören"... ich hoffe, es war nicht zuviel, aber es tut gut, hier zu schreiben...

herzlich, chris
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