Thema: Magenkarzinom
Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 30.12.2007, 12:19
Kölner Leser Kölner Leser ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.10.2006
Beiträge: 319
Standard AW: Verlust des Arbeitsplatzes

Hallo Parsa,

also Du bist in dem Status versichert, den Du zwischen dem 1. und 7. Januar hast. Das ist erstmal das wichtigste, weil Du ansonsten gar nicht krankenversichert wärest.

Ansprüche gegen den alten oder neuen Arbeitgeber hast Du nicht. Man sollte aber davon ausgehen können, daß bei Offenlegung der Situation der neue Arbeitgeber fair damit umgeht und den Arbeitsbeginn nach hinten legt, oder? Es ist ja deutlich, daß dies eine ganz besondere Situation ist.

Da ich persönlich den Arbeitgebern zuzurechnen bin, empfehle ich Dir offen damit umzugehen. Natürlich mußt Du das nicht tun, Du mußt Deine Diagnose nicht offenlegen. Dein Arbeitgeber hat auch kein Recht zu erfahren was Du hast. Nur mit Deinen Rechten kannst Du Dir gelinde gesagt nichts kaufen. Der Arbeitgeber wird Dir auf jeden Fall umgehend und fristlos kündigen können in dem Fall - wenn er es denn möchte. Vielleicht nicht er, aber ein guter Anwalt wird das hinbekommen. (Für meine Begriffe, ich bin kein Jurist, besteht aber kein Schutz wenn eine Krankheit vor Aufnahme der Arbeit auftritt. Schlimmstenfalls kann er Dir 14Tage nach Vertragsbeginn kündigen, vereinbarte Probezeit hin oder her. Sicherlich kann der eine oder andere Jurist der hier mitliest das ganze auf ein rechtlich einwandfreies Fundament stellen).
Wenn später noch herauskommt, daß Du falsche Angaben gemacht hast, und der Arbeitgeber Dir einen Schaden nachweisen kann und sich über Dich ärgert, kann er den auch noch geltend machen.
Also prinzipiell würde ich offen damit umgehen und auf faire Behandlung hoffen. Wenn Du dem Arbeitgeber aber nicht ebenso fair entgegentrittst, kannst Du es nicht von ihm verlangen. Letztlich würde sich ja nur der Beginn der Arbeitsaufnahme etwas nach hinten verschieben. Das sollte man ja diskutieren können. Wenn mir das passieren würde, wäre es überhaupt gar kein Thema das im Sinne des Arbeitnehmers zu lösen und ihn zu unterstützen. Schließlich hätte ich selber ein Interesse, daß er zurückkommt.

Schlimmstenfalls greifen m.E. aber alle sozialen Systeme und es wird sicherlich eine Möglichkeit geben das gut zu lösen. Ich denke, Deine Krankenkasse ist hier der richtige Ansprechpartner.

Das ganze Problem wirkt jetzt sicherlich sehr, sehr groß. Aber viel wichtiger ist jetzt, daß entweder Deine Befunde gut sind, was alles Probleme auf einmal lösen würde, oder die Behandlung gut und schnell erfolgt. Alles andere, mit Verlaub, ist im Moment völlig nebensächlich. Das wird sich lösen. Und alle finanziellen Probleme werden gut aufgefangen, Du wirst ja nicht der einzige sein, dem das passiert. Das ist natürlich einfach gesagt und hilft Dir nicht weiter. Aber vielleicht kannst Du darüber nachdenken.

vG,
KL
Mit Zitat antworten