Einzelnen Beitrag anzeigen
  #16  
Alt 29.10.2003, 09:21
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Geschlechtsverkehr während Chemo

Hallöchen,

... und so zeigt sich, wie heikel die Frage eigentlich auch ist und wie schnell sie "falsch" verstanden werden kann.
Ich hatte bei marconis erstem Eintrag den selben Eindruck wie Du, lieber Frank. Das kam wirklich so rüber, als mache sich marconi lediglich nur um ihre Gesundheit Sorgen, aber nicht um jene des Partners. - Spätestens bei ihrem zweiten Eintrag jedoch zeigte sie, dass ihre Sorgen viel tiefer gehen und eigentlich auch berechtigt sind. Und wie sehr sie nun "strampelt" und doch eigentlich den Partner deswegen nicht verletzen will! Daher ruft sie um Hilfe. Das ist doch am Ende wieder sehr schön, nicht wahr?

Nun kann man sich schon fragen, ob der Arzt des Partners ihn überhaupt aufgeklärt hat. Hat er ihm gesagt "bitte benutzen Sie während der Chemo sicherheitshalber Präservative"?
Wenn ja, ... vielleicht hat er es "überhört"? Oder vielleicht will er das gar nicht?
Und wenn nein, ... dann weiss er ja nichts davon. Liegt es nun an der ängstlichen Frau (die nicht weiss, wie sie's mit ihm besprechen soll), ihm zu erklären, ... oder liegt es am Arzt? Oder liegt es am Ende einfach nur an der eigenen möglichen Einsicht des Partners?

Eine Möglichkeit wäre ja, liebe marconi, Deinen Partner zu fragen, ob ihn sein Arzt mal darauf angesprochen hat. Wenn ihm das Thema völlig fremd ist, kannst Du ihn ja bitten, seinen Arzt JETZT noch danach zu fragen. (Wobei Du dann aber auch damit rechnen musst, dass die Aussage des Arztes "daneben" liegen könnte, weil dieser nämlich selber keine Ahnung hat. - Gibt's ja alles.)

Wenn sich Dein Partner verletzt fühlt durch Deine Frage, kannst Du ihm Deine Gedankengänge, die Du hier so gut erklärt hast (zum Beispiel die Sache mit der Muttermilch) nennen. Damit er einsieht, dass die Frage berechtigt sein kann. Und wenn Du ihm klar machst, dass Deine Sorge am Ende ihm gilt, indem Du ja gesund bleiben möchtest FÜR ihn, ... ist's ja mehr als nur verständlich.

Zum Schluss gibt es ja nur zwei Möglichkeiten: Entweder IST es gefährlich, oder eben auch nicht.
Um aber sicher zu gehen, wäre ein reines "Vorsorgen" und "sich schützen" mit beidseitigem Einverständnis eine gute und vorübergehende Lösung. Und dieses "schützende Vorsorgen" ist ja nicht für alle Zeiten gemeint, sondern nur für eine gewisse Dauer, welcher der Partner bestimmt verständig entgegen kommen kann.

Soweit ganz liebe Grüsse an alle hier,
von der "krassen" Brigitte (Krebsbetroffene)
Mit Zitat antworten