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Alt 28.08.2017, 19:31
desireh desireh ist offline
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Standard AW: Neu hier: Mutter hat nicht-kleinzelliges Bronchialkarzinom

Guten Abend Zusammen

Wollte ein Update hier lassen. Ich war letzte Woche (So-Fr) also in den Ferien und konnte mich etwas erholen.

Meine Mama wurde heute 67. Ihr Bruder, der keinen Kontakt mehr wollte (vor 7 Jahren) kam heute auch mit seiner Frau vorbei sowie mit der Tochter und deren Kinder. Meine Mutter hat sich sehr darüber gefreut und fand es einen super Tag.

Die drei Bestrahlungen wurden bei meiner Mama also gemacht. Am Mittwoch vor 2 Wochen hatte ich ja das nervenaufreibende Gespräch mit dem Stationsarzt und sie wurde dann am Freitag und Montag noch bestrahlt und konnte stationär im Krankenhaus bleiben (wie mein Vorschlag vom Mittwoch). Ich war darüber sehr froh, dass das geklappt hatte. Sonst hätte ich meine Ferien natürlich abgesagt. Es geht ihr jetzt mit der Bestrahlung schon einiges besser. Also sagen wirs so: Der Kopf ist viel besser. Fast nicht mehr verwirrt und sie sieht wieder klar. Dafür hat sie teilweise Angstattacken – sie läuft am Rollator und man denkt nichts böses da stoppt sie plötzlich und fängt fast an zu weinen "sie hätte angst".

Morgen wäre der 2. Intervall Chemo geplant. Der Stationsarzt hat mir vor zwei Wochen ja gesagt, man solle das morgen ganz genau mit dem Onkologen besprechen, er rate davon ab, da ja meine Mama sehr geschwächt ist.

Habe sehr angst vor dem morgigen Gespräch und der allfälligen anschliessenden Chemo. Meine Mama hat 1 Woche im Krankenhaus verbracht und sie wissen ja noch immer nicht, ob die Diarrhö evtl. von der Chemo kam. Sie hatte jetzt auch schon die zweite Blasenenzündung und sie schläft sehr viel. Sie hat so gut wie keine reserven mehr. Ist irgendwie bei 47 Kilo, auf 165 cm. Auf den Beinen ist sie wie oben geschrieben, auch sehr unsicher. Die Pflege von meiner Mutter ist klar gegen eine erneute Chemo. Sie finden sie hätte in den letzten 3 Wochen extrem abgebaut.

Meine Mama hat heute gesagt, es seih ihr egal was man macht. Ich soll entscheiden. Aber das kann ich doch nicht? In mir schreit gerade alles "tu ihr das nicht nochmals an". Aber was ist, wenn der Onkologe morgen total dafür ist?

@Clea: Zwischen die Mühle geraten. Da hast du komplett recht. Fühl mich gerade wirklich so. Also falls der Onkologe morgen nochmals für die nächste Chemo ist, spreche ich ihn wirklich mit dieser Frage an "ob er das bei seiner Mutter machen würde?". Sowie frage ich auch, warum der Stationsarzt uns davon abgeraten hat.

Aber eigentlich wird bei uns in der Schweiz ja immer alles im Team und grösserem Gremium besprochen. Also da entscheided ja nie ein Arzt alleine. Somit hoffe ich, dass der Onkologe morgen nicht eine totale andere Meinung hat.

Aber wiederum: wenn man keine Chemo mehr macht, was kommt den dann auf uns zu?

Ich wünsche euch einen wundervollen schönen Abend.
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Mami, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs
28.8.1950-10.10.2017

Papi, Prostatakrebs
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