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Alt 10.07.2003, 00:27
Gast
 
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Standard junge Frauen und der Tod der Mutter

hallo sandrah,
ich weiss nicht, wie du fühlst - das kann ich nicht, ich kann nur von mir reden und selbst das fällt mir schwer in Worte zu fassen. Ich möchte mich auch nicht beschweren über die Gesellschaft, das heisst über die die Menschen um mich. Keiner hat auch nur ähnliches erlebn müssen. und dennoch suche und hoffe ich immer noch. leider zeigt sich, dass sich alle Hoffnungen langsam in Luft auflösen. ich weiss nicht, wie ich reagiert hätte, hätte ich bisher ein sorgloses Leben gefürt. ich möchte nicht verurteilen, aber ich kann nunmal nur aus meiner Perspektive erzählen. Es sind die nahezu unendlichen Qualen die mich umgeben - nicht Schuldgefühle sondern Hilflosigkeit - alleine zu sein - alle Entscheidungen selbst fällen zu müssen - ohne sie. Das fällt mir so schwer. Ich habe einen lieben Freund, wie sehr weiss ich, dass meine Muter ein Enkelkind gehabt hätte. Sie wäre die erste gewesen, de kleine Petit Bateuau Unterwäsche gekauft hätte. Sie hätte so gerne eine grosse Hochzeit mit meinen Freund gehabt. Nichts konnte ich ihr erfüllen. Weil ich nicht glauben konnte, dass sie jemals gehen könnte. und heute? Keine Hochzeit, kein Kind. Alles ist stehen geblieben. Und es kann auch niemals wieder so werden. Meine "Schwiegereltern" ein einziger Horrortrip. Kein Halt - nichts. Ich würde meinen Freund heiraten, aber ohne meine Mutter unvorstellbar. Die Aussenwelt glaubt, dass ich mich - damit - langsam abgefunden habe, aber das ist nicht so. ich habe nur dazugelernt. Ich leide alleine für mich, wenn es niemand sieht. das ist für alle besser. Dann bin ich ICH.
mein Problem im Chat ist wohl, dass ich keine Floskeln bringe, und damit eher kühl wirke. Aber das ist eben ein teil meines Prozesses. Aber das bin ich nicht. Ich bin eigentlich nur noch eine Marionette die nach aussen hin agiert und innen fühlt. Ich darf wohl nicht zur Ruhe kommen. ich würde lieber leiden als mich immer zu verstellen. Aber dieser Schutzmechanismus macht es eben erträglicher. Ein irrer Zirkel.
Liebe Sandrah, auch wenn wir uns nicht kennen, ich wüsche dir Kraft
Alessa
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