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Alt 08.10.2011, 22:52
Mel_1 Mel_1 ist offline
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Registriert seit: 16.10.2007
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Standard AW: Was nach dem Tod....

Hallo Peter,
vor genau 4 Jahren stand die Diagnose bei meinem Mann auch fest...unheilbarer HCC. Er konnte auch nicht mehr operiert werden, hat die letzten 2 Wochen vor seinem Tod noch Nexavar bekommen...was ich aus heutiger Sicht nie wieder befürwörten würde. Danach gings ihn noch schlechter:-(
Einen Menschen mit so einer Krankheit im Endstatium begleiten zu müssen ist so schwer und mit viel Traurigkeit verbunden.
Mein Mann war bis an dem Tag seines Todes am 23.Oktober 2007 daheim. An dem Morgen, wo es nicht mehr ging, er auch nicht mehr selbst aus den Bett gekommen ist und die Nacht schreckliche Magenschmerzen hatte, wie er sagte, wurde er in die Klinik gebracht. Auf den Weg dahin, ist er ins Leberkoma gefallen und wurde in der Klinik ganz dufte versorgt. Er hat Morphin bekommen, dass er nicht so unruhig war und ist wirklich sanft und ohne Not einfach Abends um 20 Uhr eingeschlafen. Das Leberkoma hat ihn viel Schmerzen erspart, da er einfach nicht mehr in unserer Welt war.
Für mich war das Erlebte...vom ersten Tag beim Hausarzt bis Todestag....insgesamt 6 Wochen ein Hurrikan, wo ich mich auch sehr schwer von erholt hatte.
Aber ich kann Dir versprechen, wenn das Leberkoma kommt, dann kann ein Mensch ruhig und ohne großes Leid gehen.
Die Ärzte sind heute auch keine Quäler..die geben genug Mittel, dass kein Mensch mehr Not hat.
Mein Schatz konnte zufrieden gehen und man sah es ihn danach auch an.
Was kommt auf einen zu?
Erstmal eine unendliche Traurigkeit...Fassungslosigkeit und dieser riesige Verlust schmerzt unheimlich.
Tja...ich hab aus der Sache viel gelernt.
Rein theoretisch soll man sich laut Presse und Co von verschiedenen Bestattern Angebote einholen. Wer macht sowas in der großen Not?
Ich habs nicht gemacht, hatte aber einen Onkel im Rücken, der zwar weit weg wohnte, aber mir klare Anweisungen gab.
Hört sich blöd an...aber Ihr könnt jetzt schon unverbindlich bei Bestattern nachfragen, was sowas denn kostet, da die Preise sich da echt massiv unterscheiden.
Bestatter nutzen oft die große Traurigkeit aus um Leuten Dinge anzuschwatzen, die völlig schwachsinnig und unnötig sind.
Kleines Beispiel:
Mein Mann wollte eine Einäscherung, danach Seebestattung über meinen Onkel.
Der Bestatter vor Ort machte den Hausbesuch, erkundigte sich über den Mann usw.
Mein Mann wollte sofort verbrannt werden ohne öffentlich aufgebahrt zu werden.
Also wie mein Onkel sagte...den günstgsten Feuersarg, das reicht.
Der Bestatter hier wollte mir mal eben nen Sarg für 1000 Euro vertickern mit der Begründung...ein Mann wie er, darf keinen "Hartz4-Sarg haben!!!!!
Den Zahn haben wir ihn gleich gezogen.
Mein Mann wollte auch keine Zudecke...er wollte eine eigene Decke die wir hier im Haus hatten und sein eigenes Kopfkissen. So ging das munter weiter.

Die Kosten einer Bestattung ob nun Erd-oder Urne, hängt von den Wünschen der Hinterbliebenen ab.
Da kann Dir keiner einen Preis nennen.

Wie kann man Euch helfen...ich hatte Freunde, die für mich da waren. Meine Hausärzte waren jede Sekunde für mich da und unterstützten mich.
Foren sind sicher ein guter Puffer für die Traurigkeit.
Dieter hat Dir das ja schon angeboten.
Der Weg der Trauer ist bei vielen unterschiedlich. Ich war ein halbes Jahr nicht mehr in dieser Welt, habe sehr intensiv getrauert und das war auch gut so. Irgendwann hat es Klick gemacht..war wohl ein Gespräch beim Trauertherapeuten wo das bewirkte und ich startete wieder durch.
Ich hab heute noch oft sehr traurige Tage, aber die lasse ich auch zu. Das muß auch sein.
Mein Mann wird immer in meinem Herzen bleiben und er wird immer von den Sternen auf mich blicken und mich beschützen :-)
Ich war vor 4 Jahren übrigens 36 Jahre alt....kein Alter um den Kopf in den Sand zu stecken.
Leicht ist es auch heute nicht...er fehlt mir immer und überall, aber ich sehe es heute anders.
Nimmt die Zeit die Euch bleibt um zu reden. Wir sprachen sehr viel über unsere gemeinsame Zeit und auch was noch kommt....für mich zb.
Das hat uns beide doch zufriedener gemacht und wenn die schlimmste Trauerzeit vorbei ist, denkt man gerne an diese erfüllten Gespräche zurück.
Ich drück Euch in dieser schweren Zeit feste die Daumen.....seit einfach für ihn da, auch wenn er mal etwas komisch ist...er kann nix für, wenn die Leber schlapp macht,ist der Kopf nicht mehr so klar.
Viel viel Kraft...
wünscht Mel
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