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Alt 19.07.2014, 03:30
Marie12345 Marie12345 ist offline
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Unglücklich Zu früh von uns gegangen - HCC

Hallo !

Mein Name ist Marie. Ich habe mich nach längerem mitlesen entschlossen, doch auch unsere Geschichte zu schreiben.

Begonnen hatte alles im Februar vor einem Jahr. Mein Mann, er leidete seit vielen Jahren an Hepatitis C, war jedes halbe Jahr zur Kontrolle. Er begann sich müde zu fühlen. Die normale Blutuntersuchung zeigte keine Auffälligkeiten an. Bei einer durchgeführten MR, wurde ein 4cm großer Fleck an der Leber entdeckt, der aber für ein harmloses Hämangiom gehalten wurde. Den ganzen Sommer über fühlte er sich schlechter, verlor rabide an Gewicht. Erst Ende September 2013, stellte man dann fest, dass der " harmlose" Fleck , inzwischen auf 10cm gewachsen, ein bösartiger Tumor ist.
Wir waren erleichtert, dass keinerlei Metastasen da waren. Es wurde eine Leberbiopsie und weitere Untersuchungen durchgeführt, die Auskuft darüber geben sollten, wie hoch die Leberleistung ist und ob eine OP überhaupt in Frage kommt. Da der Tumor am Rand der Leber und ansonsten alles frei war, bekamen wir grünes Licht.
Es folgten einige Chemoembolisationen und eine Pfortaderembolisation, um den gesunden Teil der Leber künstlich zu vergrössern. Ziel war,die vollständige Entfernung des Tumors. Alles verlief nach Plan. Der Tumor war geschrumpft und abgekapselt. Als Nebenwirkung hatte er Wasser in den Beinen und zeitweise Bauchkrämpfe. Ansonsten hatte er wieder Appetit und nahm wieder zu.
Im Februar diesen Jahres bekam er im rechten Oberschenkel eine Thrombose.Nach einer Woche Krankenhausaufenthalt war er wieder zuhause und spritzte seitdem Fragmin.
Zeitgleich erhielten wir ein Mail des behandelten Chirurgen, dass keine weitere Embolisation notwendig sei und sofort die OP angestrebt werden könnte. Mein Mann teilte mit, dass er Bluterdünnung spritzte.
Am 26. März wurde er stationär aufgenommen. Die Voruntersuchung brachte sehr gute Werte hervor. Am Donnerstag abend hatte er Nasen- und Zahnfleischbluten. Dies teilte er einem Arzt mit, der es mit den Worten: "Das ist aber schlecht," notierte.Die OP wurde auf Freiag den 28.03 angesetzt.
Ich war dort. Es sollte fünf Stunden dauern. Als ich zu ihm auf die Intensivstation ging, dachte ich zuerst erleichtert, wir haben das Schlimmste überstanden. Kurz darauf erklärte mir eine etwas hysterische Ärztin, dass alles schief gelaufen sei. Die OP konnte nicht stattfinden.
Sofort, nach Narkosegabe, versagte der Kreislauf und die Blutgerinnung.
Er bekam bis Samstag den 29.03. , 30 Blutkonserven. Leider konnte nichts mehr helfen. Mein Mann verstarb an diesem Nachmittag und ich war bei ihm.
Da sich keiner erklären konnte was passiert ist, kam er danach auf die Gerichstmedizin.
Nun habe ich seit einem Monat den Obduktionbefund zuhause und davon nur zwei Seiten gelesen. Darin konnte ich entnehmen, dass er eine komplette Leberzirrhose hatte. Mich verwundert das. Bei keiner Untersuchung wurde eine Zirrhose entdeckt und auch immer wieder von den Ärzten bestätigt.
Nun sind es 16 Wochen dass ich meinen Lebensmenschen verloren habe. Die Kinder müssen ohne ihren Vater groß werden. Wie tief die Trauer ist, muss ich hier wohl niemanden erklären.
Die Prognosen waren immer gut. Wir hatten Hoffnung, Pläne. Dachten, er würde wieder gesund werden. Jetzt ist er nicht mehr da. Kommt nie mehr zu Türe rein. Ein Teil von mir ist mit ihm gestorben und ich kann das Ganze noch immer nicht verstehen. Meine Seele ist zerissen. So hatten wir es nicht geplant. Es sollte anders ausgehen.

Geändert von Marie12345 (19.07.2014 um 03:35 Uhr)
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