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Alt 11.10.2009, 16:03
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Sonnenblümchen Sonnenblümchen ist offline
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Registriert seit: 08.04.2009
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Standard AW: Darmkrebs (weiß nicht wo ich damit hin soll)

Hallo Morle,
das ist ein trauriger Anlass, sich kennen zu lernen auf diesem Weg, aber gut das es so ein Forum gibt.
Bei meinem Mann war die Situation ähnlich, unerträgliche Schmerzen und auf Anraten des Hausarztes solle er zwecks Verstopfung mal einen Einlauf machen. Nach CT, Ultraschall, Schmerzmittelverordnung usw. was alles nicht mehr geholfen hat stand fest, dass er ins Krankenhaus mußte....haben dann aber Gott sei Dank noch eines ausgesucht mit Schwerpunkt Koloskopie....da gings dann alles sehr schnell, weil bereits Darmverschluss vorlag und Fred, mein Mann in einer Not-OP operiert wurde.
Doch entgegen des ärztlichen Verhaltens bei euch, wurde mir am nächsten Tag bereits angeraten, dass ich es meinem Mann n i c h t verheimlichen dürfe, wie es um seinen katasthrophalen Zustand bestellt sei......
Er sah auf der Intensiv so erbärmlich aus, (Tumorkachexie hatte ihn bis auf 61 kg abmagern lassen bei 183 cm Körpergröße), dass mein Sohn und ich es einfach nicht über`s Herz bringen konnten, ihm die Wahrheit zu sagen.......
Da die Ärzte jedoch aufgrund seiner Lebenserwartung ( max. 14 Tage ) drauf gedrängt haben und mein Mann irgendwie auch nie etwas wissen wollte, nie nachfragte haben wir ihm dann doch nach einer Woche die Wahrheit gesagt....
wie er heute meint ( du siehst, es sind schon 8 Monate seit her vergangen) fand er es nicht gut, dass wir ihn im Unwissen gelassen hatten, denn ab diesem Tag kannte er seinen Feind und konnte mit dem Kampf beginnen....
Deine Mama meint leider, dass sie alles überstanden hat und da müßt ihr erst einmal sehr viel Einfühlungsvermögen aufbringen. Wie ihr das angeht ist von Fall zu Fall sehr unterschiedlich, aber irgendwann muß die Aufklärung ja beginnen und ihr habt Recht, die Zeit läuft sonst davon.
Fred hat man erst gar keine Chemo mehr verordnen wollen, da seine Diagnose (pT4, N2 (10v14), L1, V1, G3, R2) so hoffnungslos war, aber auf mein Drängen hat man dann doch 14 Tage nach der Entlassung damit begonnen.
Das alles war Ende Januar, Chemobeginn am 2.März, seitdem alle 14 Tage ohne Unterbrechung, morgen geht er zur 16.Chemo, doch ohne positive Einstellung und ohne den inneren Schweinehund zu überwinden geht es nicht und deine Mama braucht noch all ihre Kraft. Gebt ihr dafür auch eure mit, denn gemeinsam seit ihr stark..... und macht ihr klar, dass sie sich auf einen neuen unbekannten Weg aufmachen muß, den viele zig Tausend andere auch schon gegangen sind und es durchaus möglich ist, das Unmögliche zu schaffen, wenn man nur feste daran glaubt.
Birgit 4, die dir hier schon geschrieben hat, ist auch so ein tapferer Krieger und Engel noch dazu....mit viel viel Kraft, Lebensmut und Kampfesgeist, was sie bisher geschafft hat, ist auch nicht gerade alltäglich.
Lass dich auch von mir drücken
Und Kopf hoch, auch wenn der Hals noch so schmutzig ist ( Zitat eines Mitbetroffenen)
LG
Petra
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Er hat nie aufgehört, daran zu glauben, wieder gesund zu werden.....
Aus dem Glauben wurde Hoffnung, doch die Krankheit hat der Hoffnung keine Chance gelassen.



*28. Mai 1949 + 9. Juni 2010 in Bad Frankenhausen
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