AW: Umzug
Liebe Kathrin,
erst mal wünsche ich dir mein herzliches Beileid zum Tod deines lieben Vaters.
Ich kann deinen Schmerz so sehr nachempfinden. Auch mein Vater ist jetzt schon vier Wochen nicht mehr bei uns und ich habe es bis heute nicht richtig realisiert. Selbst, wenn ich am Grab stehe und das Schild mit seinem Namen lese, denke ich, das kann nicht sein... Aber leider ist es so. Ich weiß auch, dass mein Vater so nicht mehr leben wollte. Aber seine Erlösung ist auch nur ein schwacher Trost für mich. Es gibt keinen Trost und auch ich denke oft, warum sollst du weitermachen?? Wo liegt der Sinn?? Woher kommt die Kraft?? Ich habe auch darüber mit meinem Vater gesprochen und er hat es sich ausdrücklich gewünscht, dass wir weitermachen und zwar im Guten und im Frieden. Diesen Frieden suche ich zur Zeit und hoffe, ihn irgendwann zu finden.
Wenn der Schmerz ganz groß wird, stelle ich mir immer einen schönen Moment mit Papa vor und was er genau in diesem Moment zu mir gesagt hätte. Oder ich suche mir ein Bild von ihm, dann habe ich das Gefühl, ihm ganz nahe zu sein.
Ich wünsche dir für die nächste Zeit, Menschen, die dich auffangen, dir zuhören und dich wirklich verstehen. Diese Zeit ist die schwierigste in unserem Leben und sie wird es auch immer bleiben.
Ich drück dich mal ganz fest,
Antonia
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