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Alt 27.08.2008, 14:50
zusannah zusannah ist offline
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Registriert seit: 26.08.2008
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Standard ....was denn noch alles?

Tja, ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll.
Ich bin 39 Jahre alt und schon oft, viel zu oft, mit dem Thema Krebs in Berührung gekommen. Schwiegervater, Schwiegermutter, 2 Omas 3 Tanten, 2 Freunde, ein Onkel, 2 Arbeitskolleginnen und noch einige Bekannte habe ich schon an diese Krankheit verloren. Zwei Jahre war es so schlimm dass alle 4 Monate jemand an Krebs gestorben ist. Und es war immer so das ich unmittelbar betroffen war. Wir hatten alles „im Programm“: Lungenkrebs, Scheidenkrebs, Hirnmetastasen, Streukrebs, …
Tja, und nun ist meine Freundin auch noch betroffen. Sie hatte 1999 Brustkrebs, Tumor entfernt, Chemo und Bestrahlung. Wir dachten alles überstanden… dann Mitte 2004 hatte sie eine Hüft OP, kurz danach wurde ihr endlich der Port entfernt. April 2005, sie hatte sich grade einigermaßen von der OP erholt, wurde ein Knoten am Hals entdeckt. Krebs in den Lymphdrüsen, es folgte wieder eine OP und Bestrahlung. Anfang 2006, sie hatte tierische Kreuzschmerzen, wurde festgestellt das das komplette Rückrad, Oberschenkel, Schultern und Knie voll Metastasen war. Es folgte wieder Chemo und Bestrahlung, aber die Metas waren hartnäckig. 2007 wurden dann noch Metas in der Leber festgestellt. Es folgte wieder mal eine Chemo…und noch eine … und noch eine… Ende 2007 starb ganz plötzlich innerhalb von 11 Tagen ihr Mann an Lungenkrebs. Ein Schock für uns alle, denn niemand hatte damit gerechnet, er war immer fit. Im Mail 2008 war dann die Chemo vorbei und es hieß es die Metas wären eingekapselt. Jetzt im August, Routieneuntersuchung und… es haben sich wieder neue Metas gebildet. Zusätzlich hat sie auch noch etliche Hautmetastasen dazu bekommen. Jetzt bekommt sie wieder eine Chemo, es ist mittlerweile die 7te oder 8te.

Da meine Freundin keine Kinder hat und wir in einem Haus wohnen kümmere ich mich die ganze Zeit um sie. Aber…. Ich hatte einen Tag nach der Beerdigung ihres Mannes einen schweren Unfall auf der Autobahn, bei dem ich mir die Wirbelsäule gebrochen habe. Ich war dann auch erst mal mehrere Monate außer Gefecht gesetzt, denn ich konnte ja gar nichts für sie tun. Ich konnte mich selber nicht allein Duschen, laufen, essen oder sonst was…
Vor drei Wochen war ich dann mit zum Gespräch bei der Ärztin und sie sagte, sie würde nicht glauben das meine Freundin es körperlich schaffen würde noch eine Chemo zu überstehen. Sie ist eine Kämpferin wie ich es noch nie gesehen habe, aber ich denke auch das bald der Zeitpunkt gekommen ist abschied zu nehmen.
Das habe ich zwar schon oft geglaubt, aber sie hat sich immer wieder aufgerappelt. Sie war wirklich oft mehr Tod als lebendig, hat aber immer gekämpft.
Nur ich glaube nicht dass sie mit ihrer derzeitigen körperlichen Verfassung so eine Tourtour nochmal überstehen wird. Aber sie möchte es nochmal mit Chemo versuchen…

Ich habe wie schon gesagt, viele Menschen aus meinem Umfeld schon an den Krebs verloren, aber es war noch niemand mit Lebermetas dabei, darum frage ich mich wie der Verlauf wohl sein wird?
Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen als Angehörige mit Lebermetas. Ich möchte mich gerne darauf Vorbereiten und ihr beistehen, frage mich allerdings wie es in der Praxis aussehen wird, wenn es zu Ende geht. Wie lange mag ihr wohl noch bleiben? Sie selber habe ich das Gefühl will es gar nicht wissen und ich wollte die Ärztin auch nicht fragen, denn schließlich bin ich ja „nur“ eine Freundin.
Ich weiß dass mir hier niemand einen genauen Zeitpunkt nennen kann, aber ich wüsste doch schon gerne was auf mich zukommen wird bei dieser Art von Krebs!

Sorry das mein Eintrag so lang geworden ist…
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