Zitat:
Schließlich ist ein Rezidiv ja nun nicht gerade ein Todesurteil, sondern man bekommt dann eben eine längere und intensivere Chemo, oder? Was die möglichen Folgen und Behandlungsmethoden (evtl. weitere OP erforderlich?) bei Rezidiven betrifft, bin ich noch nicht ganz im Bilde.
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Schaffe es leider erst jetzt zu antworten...
Im Rezidivfall hast du beim Seminom drei Behandlungsmöglichkeiten, die alle hoch wirksam sind:
- Bestrahlung des sog. dog-leg-field: Werden die meisten von abraten, da das Risiko von Langzeitfolgen (v.a. Zweittumore) höher ist, als bei BEP.
- 3 Zyklen BEP: Momentan eigentlich der Standard
- SAKK Studie: 1 Zyklus Carboplatin nach AUC7 und Bestrahlung der befallenen Lymphknoten (also ein erheblich kleineres Bestrahlungsfeld als das log-leg-field). Die meisten grossen Zentren (Duesseldorf, Essen, Koeln, Tuebingen, etc.) nehmen an der Studie teil. Bisher sind die Ergebnisse wohl vielversprechend. Geht nur bei W&S, nicht wenn Carbo bereits adjuvant gegeben wurde.
https://cccc.charite.de/fileadmin/us...-10_621151.pdf
Eine weitere OP ist beim Seminom nur extrem selten erforderlich.
Ob man nun bei 15% Rezidivwahrscheinlichkeit psychisch stärker belastet ist als bei 5%? Ich weiß es nicht... Ich selbst mache W&S und komme ganz gut klar damit.
Bzgl. der Genauigkeit von MRT Abdomen kann ich mich meinen Vorrrednern nur anschließen. Beim Thorax wurde bei mir initial ein CT gemacht und dann in der Nachsorge nur noch Röntgen. Entspricht beim Seminom ohne Lungenmetastasen meiner Meinung nach so den Leitlinien.
Gruß,
Lino