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Alt 12.11.2005, 18:17
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Kerstin63 Kerstin63 ist offline
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Standard AW: Alltags bewältigung

Hallo Laura,

vielen Dank für Deine lieben Worte.

ich weiss nicht, ob ich so stark bin, inzwischen vielleicht schon, aber es war ein harter Weg dahin, und nicht ohne Hilfe... ich letzten Jahr bin ich ja irgendwann völlig zusammengeklappt. Ich hatte ja meinen Thera, und trotzdem ging es mir dann ab Herbst sehr schlecht, das wurde dann eine Depression, weswegen ich dann auch bei einem Psychiater in Behandlung war bzw. noch bin, nehme jetzt seit fast genau 1 Jahr ein Anti-Depressivum. Ich fühle mich jetzt stabil, und natürlich bin ich nicht mehr in der ganz frischen Trauerphase.

Das Verhalten der Anderen habe ich, denke ich, auch wenn es manchmal wehtut akzeptiert - siehe oben....

Vermutlich gibt es nur wenige Menschen mit denen man sowas überhaupt teilen kann - und ich denke das habe ich akzeptiert und hadere nicht mehr damit (trotzdem tut es oft noch weh).

Natürlich ist es krass wenn jemand Dir dann von banalen Dingen die Ohren vollquatscht. Ich gebe Dir recht - das Mindeste was man sich wünschen würde wäre dass man zumindest DAMIT verschont wird. Aber wenn es nun mal so ist, gibt es meiner Ansicht nach nur 2 Wege: entweder Du sprichst es an und versuchst den/die anderen damit zu Verständnis und Änderung des Verhaltens zu bringen. Das wäre ja sogar möglich, wenn der andere nur aus Unsicherheit die Banalitäten brabbelt - vielleicht denken sie man möchte abgelenkt werden oder es wäre zu schmerzhaft auf "das Thema" zu kommen.... dann wäre es sicher am besten wenn es aussprechen könnte was man sich wünscht.....

Ich muss zugeben, dass ich sowas bisher leider noch nicht gelernt habe, ich wünsche mir nur ich könnte sowas selbst anwenden.... bzw. kann ich sowas bisher nur bei den Menschen von denen ich weiss das sie auf ohnehin positiv und entgegenkommend reagieren. Bei den anderen traue ich mich nicht, und resigniere, und ziehe mich zurück.

Immerhin kann ich das inzwischen ohne allzu grossen Groll (siehe oben.....). Sicher macht das manchmal einsam. Die Beziehungen verändern sich, es ist ja auch ein Wendepunkt im Leben. Vielleicht muss man das einfach lernen zu akzeptieren - ich wüsste auch nicht, was man sonst tun soll.

Zum reden, wie gesagt da kann ich nur empfehlen Dir einen Thera zu suchen, wer weiss was noch alles kommt, vielleicht kann Dir das in der nächsten Zeit etwas Erleichterung verschaffen?

Es gibt auch viele gute Bücher zum Thema, wenn man sich damit auseinander setzen will, siehe auch die vielen Buchtipps hier im Forum. Mir haben einige Bücher sehr geholfen, weil ich darin immer und immer wieder das fand, was ich selbst erlebt und empfunden hatte.

Viele Grüsse
Kerstin
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