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Alt 02.10.2006, 00:01
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Bye bye Dad, I love you .... Alfred 16.2.1972

Liebe Beate

Als Daddy starb war ich 11 Jahre alt, also in etwa so alt wie du.

Von den Behördengängen haben wir nichts mitbekommen, wiel wir damals immer jemand hatten der auf uns aufpassen konnte in der Zeit als meine Stiefmutter alles erledigen musste.

Ich mag mich aber sehr gut daran erinnern wie ich nur 19 Tage zuvor erfuhr was mit Daddy los war und dass er schwerst krank war. Ich mag mich auch erinnern wie ich am Abend bevor er starb (wer war in der Klinik) selber krank wurde und mit Fieber im "Extra-Bed at the end of the bed", also dem Extrabett das extra am Ende des Ehebettes hingestellt wurde damit J. auch mal schlafen konnte, wenn Daddy sich im Bett hin- und her welzte, schlafen durfte. So bekam ich hautnah mit wie um ca. 6.00 Uhr die Klinik anrief und J. wie der Blitz in die Klinik fuhr udn wie sie mittags dann uns allen mitteilte er sei um 10.15 verstorben. Ich mag mich auch daran erinnern wie alle an die Abdankung und Beerdigung ging, eine riesen lange Schlange von Autos die von usnerem Haus losfuhren. Ich mag mich erinnern wie wir Kids zu Hause bleiben mussten und der Köchinnen helfen mussten dür den Leichenschmaus alles vorzubereiten und wie dies für mich das schlimmste auf Erden war, denn ich erlebte alle Anwesenden nur als lachende Meute und Party Stimmung. Ich war da und war zerrissen, mir fehlten meine beschützenden Flügel meines Daddy's.

ABER ....

Weit mehr kann ich mich erinnern wie wir fischten, im Atelier arbeiteten, Sonntags zum Essen Granny and Gramps gingen, Im Garten spielten, mein Bruder im Baumhaus schlief, wie aus einer Idee ein Kunstwerk wurde und vieles, vieles mehr. Ich fühle immer noch wie ich mich an Daddy rankuschelte und er wie der Fels in der Brnadung mioch vor allem schützen konnte was mir gefährlich sein konnte. Ich spüüre sein Atem als mein Kopf auf seinem Brustkorb lag, ich spüre meine kleine Finger in seiner riesen grossen hand liegen, wie er mich durch das Leben begleitete. Ich erinnere mich an die vielen guten Sachen die er aus seiner Heimat mitbrachte und England weitermachte z.B. Mosten, Sauerteigbrotmachen, Speck räuchern und vieles mehr.

Ich höre sein Lachen und das vermisse ich gemeinsam mit seiner bedingungslosen, unkopmplizierten, never ending Liebe für uns Kids, meinen Müttern, Grosseltern und den vielen anderen lieben Menschen am meisten.

Ich vermisse auch das unkomplizierte Leben eines Künstlers der die Welt auf Händen trug udn aber er auch auf Händen egtragen wurde.

Ach es gibt so vieles was ich vermisse und was mir weit präsenter ist, asl die letzten Tage vor seinem Tod. Es war damals die Hölle, ich wünsche es neimandem. Und doch es ist unabwindbar.

Ich weiss auch, als ich wieder in der Schweiz war, fuhr ich fast täglich an einem Juwelier und das dazu gehörende Atelier vorbei. Oben auf dem schönen alten Altstadttor stand sein Name und Vorname. Ich dachte immer es kann nicht sein, dass ein Goldschmied gleich hiess wie Daddy udn das noch in der sleben Stadt mit einem Namen der in dieser Stadt damals noch nicht so geläufig war. Ich blieb oft davor stehen, ich wollte oft rein gehen - denn insgeheim hoffte ich innigst, dass mein Daddy nur "davon gelaufen sei" und nun hier in der Schweiz wieder arbeitet. Oft hing ein Schild dran "Bin gleich zurück" oder "Bin beim Essen" oder einfach nur "Bis morgen" oder "bis bald"! Eben typisch Daddy..... Ich musste mir immer wieder den Mut zusammennehmen um rein zu geehn um zu sehen ob er es auch war.... dieser verliess mich weit öfter. Dann eiens Tages, war das grosse Tor weit offen udn die Glastüre auch, da sagte ich mir, wenn ich mit der Arbeit fertig bin gehe ich vorbei. Als ich an diesem Abedn dann vrobei ging, voller stolz den Mut gehabt zu haben und es nicht wieder vershcoben zu haben hing ein Schild am geschlossenen Tor "Das Geschäft bleibt wegen Tod des Geschäftsinhabers geschlossen".....

..... es war zu spät.

Heute noch habe ich manchmal das Bedürfnis nach den Angehörigen dieses Mannes zu suchen und zu fragen wer er war, war er auch so wie mein Daddy oder war er ganz anders, wie sahen seine Kunstwerke aus.

Liebe Beate, ich bin froh noch sehr viele schöne Erinenrungen an meinen Daddy zu haben. diese wird mir nie, nie im Leben je jemand nehmen können.

Liebe Grüsse Liz und Willy im Doppelpäggli
__________________
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Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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