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Alt 21.10.2009, 15:26
Kris8 Kris8 ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenentfernung und Magenhochzug, OP gelungen, aber Riesenprobleme!

Liebe Monika,

mein Mann (noch 47)kommt morgen aus der Reha Korschenbroich zurück. Er hatte am 20. August den Magenhochzug mit einer 10-stündigen OP in Köln. Ihm wurde 2/3 der Speiseröhre und 1/3 des Magens enfernt. Er hatte keine Metastasen und auch keine Chemo oder Bestrahlung. Ich war psychisch auch sehr geschafft, da ich auch mit 5-6 Stunden gerechnet hatte ich habe selbst abends auf der Intensiv angerufen, da wurde er gerade erst gebracht. Anschließend rief mich der Professor dann auch an. Mein Mann war 6 Tage auf Intensiv und sagt es habe ihn psychisch an die Grenzen dort gebracht. Auf Station ging es ihm dann besser.

Er hat die Reha in Korschenbroich sehr genossen und es hat ihm dort auch viel gebracht. Zum Wochenende durfte er auch jedesmal nach Hause. Ein Patient dort, der auch in Kamp-Lintfort operiert wurde ist auch an den Wochenenden zu Hause gewesen.

Die Ernährungsberatung fand mein Mann sehr hilfreich und auch die anderen angebotenen Therapien hat er gerne mitgemacht. Er freut sich sehr auf zu Hause ist aber sehr froh, dass er die Reha gemacht hat.

Wir hatten auch einmal ein Gespräch gemeinsam mit einer sehr netten Psychologin, die auch sagte, dass es ganz normal wäre, dass Mann und Frau mit der Diagnose und ihren Sorgen jeder auf seine Weise umgeht, dass es aber sehr wichtig sei auch miteinander zu reden.

Mein Mann war fast 5 Wochen dort, bald hat er schon die erste Nachsorgeuntersuchung, davor graut es mir, obwohl ich eigentlich nicht mit irgendetwas Schlimmen rechne, aber eben einfach Angst habe.
Wir konnten täglich telefonieren, und mir war es sogar möglich, ihn ab und zu zu besuchen.

Er hat hier und da auch noch Schwierigkeiten mit dem Essen, da er aber sehr übergewichtig war und trotz 23kg Abnahme jetzt auch noch leicht übergewichtig ist, stört es nicht so wirklich, wenn jetzt immer noch Kilos purzeln, es darf nur nicht zu viel zu schnell sein. 6-8 Mahlzeiten sollten es nach Möglichkeit sein. 5 sind ja meist zu schaffen. Ich denke es dauert einfach, bis alles umgestellt ist, das braucht Geduld und ist sicher sehr schwer. Als Partner finde ich es auch sehr schwer richtig einzuschätzen, was mag er jetzt, was nicht ich habe ständig Angst etwas falsch zu machen oder ihn zu überfordern, andererseits sprechen wir und können so in der Situation auch wieder voneinander lernen.

Versuche Deinen Mann von der Reha zu überzeugen, es ist für Euch beide wichtig, da es ja eine komplett neue Situation ist, vielleicht ist es ja auch nicht verkehrt, dass er sich die Zeit nimmt, um sich mit seiner Situation neu auseinanderzusetzen. Ich war froh, dass es Fachleute gab, die meinem Mann gesagt haben was gut oder schlecht ist, da er von mir vieles nicht angenommen hätte, obwohl ich sehr gut informiert bin.

Bei meinem Mann war es eine AHB, die innerhalb von 14 Tagen nach Entlassung angetreten werden musste, es sei denn die Ärzte schreiben etwas anderes, aber ich glaube, dass sie in Korschenbroich auch Reha machen, das müsste man sicher erfragen.

Ich drücke die Daumen, dass es bei Euch bald wieder aufwärts geht und Ihr wieder ein bisschen Licht am Ende des Tunnels seht.
Liebe Grüße
Marie
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