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Alt 02.04.2008, 08:56
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enchilada enchilada ist offline
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Standard AW: Entzündete Lippen...was kann man dagegen tun?

Dein Mann ist erst 29.... Oh mein Gott, dann seit ihr ja ungefähr unsere Altersklasse...ich bin vor kurzem 30 geworden...Ich finde es so ungerecht und traurig, weshalb muss man in so einem jungem Alter schon an so einer besch***enen Krankheit leiden.??
Mein Mann war auch schon selber Betroffener...er hatte vor ca. 8 Jahren
(mit 22 Jahren) Hodenkrebs. Doch bei ihm ist toi toi toi bis heute alles gut verlaufen. Ihm wurde damals ein Hoden entfernt und bekam Bestrahlungen.
Ich kannte ihn zu dieser Zeit noch nicht, kann mir aber sehr gut vorstellen, wie heftig diese Zeit gewesen sein muss. Vorallem, da er damals keine Partnerin hatte, sprich keinen der ihm zur Seite stand...

Doch jetzt zum eigentlichen Thema...
Mein Vater (65 Jahre) bekam Anfang des Jahres die zerschmetternde Nachricht Speiseröhrenkrebs....
Er hat ein metastasiertes Adenokarzinom des ösophagogastralen Übergangs (sprich auch am Mageneingang).
Doch leider sind bei ihm schon Leber und Lungenmetas vorhanden, ausserdem sind Lymphknoten befallen....Ich kann diese Diagnose nicht verstehen, denn mein Vater hatte so gut wie keine Beschwerden, ausser die letzten Wochen vor Diagnose, er konnte alles ganz normal essen hatte lediglich etwas Magendrücken....Weshalb er dann zum Doc ging...und wir dann diesen harten Schlag ins Gesicht bekamen
Wie kann es sein, das der Krebs schon so weit fortgeschritten ist, ohne irgendwelche Anzeichen.... Ich bin so wütend auf diese schei** Krankheit und total traurig, verzweifelt, das so viele Leute davon betroffen sind und jetzt auch noch mein Vater

Mein Vater bekommt wie gesagt seit Februar Chemo.
Auch den DCF-Zyklus...als 5 Tage Dauerinfusion über einen Port.
Du sagst, das ältere Menschen diese Chemo nicht bekommen...hmmm...mein Vater ist wie gesagt 65 und bekommt sie

Bei ihm läuft es nur etwas anderst ab, er bekommt die Chemo nicht ambulant, wie dein Mann sie bekam, sondern stationär. Dafür muss er alle 14 Tage für
6 Tage in die Klinik, Begründung: Die Zusammenstellung der Chemo greift stark die Nieren an, weshalb bei meinem Vater nach jeder 24 Std. Chemo die Nieren durchspült werden, damit diese nicht angegriffen werden.
Wie du schreibst hatte dein Mann während der Chemo schon mit den Nebenwirkungen zu kämpfen...was bei meinem Vater zum Glück nicht der Fall ist. Während der Chemo geht es ihm total gut, liegt aber daran das er zeitgleich auch Medis gegen Nebenwirkungen bekommt wie z.B Übelkeit, so das ihm diese zum Glück erspart bleiben.
In diesem Fall bin ich ziemlich froh, das er die Chemo stationär bekommt...frage mich wieso dies nicht auch bei deinem Mann der Fall war..?

Wie gesagt, vor der Diagnose ging es meinem Vater eigentlich total gut..doch seitdem er die Chemo bekommt..nicht mehr so
Er hat ziemlich viel abgenommen, ist auf deutsch gesagt nur noch ein Strich in der Landschaft, der Anblick tut mir total weh...denn ich kenne meinen Vater eigentlich nur als starken Mann und jetzt ist er total schwach und zerbrechlich
Nach jedem Zyklus (3 hat er hinter sich) geht es ihm überhaupt nicht gut, die ersten paar Tage hat er Durchfall, mit hinzu kommt ein schrecklicher schleimlösender Husten, wodurch er kaum Essen in sich behält und seit dem
2. Zyklus hat er so starke Probleme mit der Mundschleimhaut sprich geschwollene Lippen, eingerissene Mundwinkel, brennende Zunge usw.

Er ist nun wieder seit letzten Donnerstag sprich seit 6 Tagen daheim und es geht im langsam aber sicher wieder besser...Die Mundschleimhaut hat sich wieder beruhigt, nur noch etwas Probleme im Rachenbereich, was sich hoffentlich auch bald wieder beruhigen wird...Man kann bei ihm sagen, die Nebenwirkungen halten ca. 1-1,5 Wochen an...dann geht es ihm wieder ziemlich gut. Er kann dann wieder alles ganz normal essen und nimmt auch wieder etwas zu...ist dann von der Stimmung her wieder total gut drauf und macht seine Späßchen...und geht auch wieder fort unter Leute.
Ich bin immer total glücklich meinen Vater so zu sehn und es stimmt mich jedes mal aufs Neue positiv ein, das es mein Vater auf jeden Fall schaffen wird. Es ist hart einen Menschen so leiden sehn zu müssen..man steht daneben, möchte so gerne helfen, doch einem sind die Hände gebunden. Es tut gut hier im Forum mit Leuten zu reden bzw. schreiben die das Gleiche Leid mit durchmachen...Ich konnte schon viele hilfreiche Infos hier rausholen, ausserdem erzähle ich meinem Vater von positiven Erfahrungsberichte um ihm Mut zu machen weiter zu kämpfen. Auch davon das er nicht der einzige ist, der an diesen Nebenwirkungen leidet (was er öfters glaubt) Ich denke ihm tut es gut, zu wissen das es jemanden gibt, der sich mit seiner Erkrankung auseinandersetzt und sich darüber informiert...Ich bin wirklich froh dieses Forum gefunden zu haben.

Es tut gut zu lesen, das bei deinem Mann durch die Chemo fast nichts mehr vom Tumor zu sehen ist...baut einem wieder ziemlich auf...umso trauriger macht es mich das nun auch bei ihm Metas festgestellt wurden
Wie kann es sein das der Tumor trotz Chemo streuen kann...hmmm...finde sowas total heftig und verunsichert mich total. Wie wird nun weiter vorgegangen..bekommt er erneut Chemo? Wieso hat man bei ihm vorher keine OP vorgenommen..? Man sagt doch wenn keine Metas vorhanden sind, ist eine OP gut möglich..hmm...Tschuldigung die Fragen aber ich bin total verwirrt

Möchte dir aber auf jeden Fall viel Mut und Kraft für Dich und deinen Mann schicken, man wird mit Sicherheit die Metas in den Griff bekommen...
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