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Alt 04.01.2011, 12:28
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: ab wann pflegestufe? änderung behindertenausweis

Lieber Altmann,

ich bin 60 und weiss von meinem Lungenkrebs der Stufe 4 seit gut drei Jahren.

Das heisst, hielte ich mich an die Statistik, müßte ich schon lange tot sein.

Ich bin aber zuversichtlich , dass ich es noch ein Weilchen so weitergeht.

Den SB-Ausweis hatte ich beantragt, wegen der Steuerermäßigung.
Für den Eintrag aG bekam ich für das Auto Steuerbefreiung. Mir wurde allerdings eingeschärft, dass ich immer mitfahren muss, sonst sei das ein Steuervergehen. Wegen dem Parken ist aG natürlich auch sehr angenehm.

Mit meinem Gesundheitsstand ist es wirklich exrem. In den drei Jahren von fast tot, über den Rollstuhl bis völlig beschredefrei.
Ubd das wechselt ziemlich rasch. Jetzt liege ich seit zwei, drei Wochen wieder überwiegend im Bett.
Das kommt von den Gehirnmetas. Ich fühlte mich seit den letzten Monaten immer kränker. Schwäche, dann dazu noch Schwindel und Übelkeit, schließlich Krämpfe.

Das kam von dem sich im Kopf immer mehr aufbauenden Überdruck.
Jetzt hehme ich Kortison. Der Überdruck ist weg, dafür bin ich fürchterlich unruhig und immer hungrig.

Vor den Nebenwirkungen der Bestahlungen, krieg ich auch täglich, wurde ich gewarnt.
Sie sollen besonders plötzlich eintreten.

Mit dem Durchhalten ist es bei mir eine große Motivationssache.

Ein befreundeter Arzt meinte als es mir im Herbst vorletzten Jahres nach schwerer Krankheit wieder besser zu werden begann, ich solle mir einen Therapeuten besorgen, der mich wieder aus dem Bett holt. Aus eigener Kraft könne ich das nie und nimmer schaffen!

Das hat aber meinen Ergeiz geweckt!
Erst habe ich nur jede Stunde die Füße rausgehängt, dann habe ich mich immer wieder auf die Bettkante gesetzt, hingestellt und zum Schluss vorsichtig angefangen zu Laufen.

Ein großes Erfolgserlebnis war dann mein erster Besuch auf eigenen Füßen in der Chemo-Tagesklinik.
Ich hatte mich da ja jede Woche auch mehr tot als lebendig mit dem Krankentransportwagen liegend hinfahren lassen. Ich dachte, wenn ich das aufgebe, sterbe ich mit Sicherheit,. Und ich habe mich erholt!

Wie ich also da rein kam, schauten mich die Damen hinterm Tresen wie einen Geist an, eine holte gleich den Doktor, der kam kam aufgeregt und freudestrahlend auf mich zu , klopfte mir auf die Schulter und sagte "das war knapp!"
Die Ärtzt haben mir hinterher gesagt, sie hätten nicht geglaubt, dass ich das überlebe. Und der Wahnsinn ist, dass ich mich dann noch so erholt habe!

Im April war ich in Begleitung mit dem eigenen Boot um Elba und umliegende Inseln 14 Tage segeln.
Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas je noch erleben werde. Ich war gewiss, mit der See nur noch in einer Urne in Kontakt zu treten.
Dann hatte ich auch noch diesen wirklich schönen Sommer im abgelaufenen Jahr.

Jetzt ist die Entwicklung wieder rückläufig, aber ich bin zuversichtlich, dass das auch wieder werden wird.

Liebe Grüße Reinhard
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