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Alt 10.05.2007, 02:13
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Chemo bei Magenkrebs mit 39 ?

Hallo Maus,

na, das war ja eine lange Geschichte, die ich da gerade von Dir gelesen habe. Ich will versuchen, Dir ein wenig zu helfen:

Mein Vater hat Magenkrebs mit Lymphknotenbefall, Leber-Bauchfell-und wahrscheinlich auch einer Lungenmetastase. Also eigentlich ein aussichtsloser Befund ohne Aussicht auf Heilung.

Ich weiß, wie man sich fühlt, wenn man den Befund erhält. Ich kann nachvollziehen, was Du mitmachst und wie sehr Du Dich danach sehnst, dass alles wieder so wird wie vorher und ich kann auch verstehen, dass Du unbedingt Deine Mama noch ganz lange behalten möchtest und dass Du am liebsten mit ihr zusammen das Schwert zum Kampf ziehen möchtest....

Du darfst eines erst einmal nicht vergessen: Es ist nicht Deine Krankheit, Du bist nicht betroffen ! Ich weiß, dass ich jetzt vielleicht einen wunden Punkt treffe, aber besser für Deine Mutter ist sicherlich der Weg ihr zu sagen: "Mama, ich bin da, egal was Du machen möchtest (auch wenn sie gar nicht kämpfen möchte oder Zeit braucht, um die Diagnose zu verarbeiten), ich stehe hinter dir und wenn Du mich brauchst, kannst Du auf mich zählen !

Ich bin anscheinend ähnlich gestrickt wie Du, ich habe gedacht, wenn es mein Magen wäre, ich würde mir einen Krebs darauf tätowieren lassen und ihm jeden Tag sagen, dass ich ihn schon klein kriege.... Aber das bin ich und das ist nicht mein Vater !!!! Er erlebt die Krankheit am eigenen Körper und ganz anders als ich es tue..... Er ist ein stiller Mensch, eher introvertiert, es würde gar nicht zu ihm passen, wild zu kämpfen.... Versuche herauszufinden, wie Deine Mutter damit ungehen kann und will, vielleicht hilft ihr der Glaube (bete mit ihr zusammen), oder gute Gespäche (organisiere einen Psycho-Onkologen) oder vielleicht einfach nur ihre Hand zu halten, usw.
Erwarte nicht, dass sie Deine Krebsschale wütend zertritt, zwing sie nicht dazu, es ist vielleicht nicht ihr Weg ! Finde heraus, was ihr Weg ist und gehe ihn mit ihr zusammen !

Denke nicht, dass Du nichts tun kannst, Du kannst so viel machen !! Du hast den Weg hierher ins dieses Forum gefunden, das ist ein guter Weg, Du wirst viele Antworten auf Deine Fragen finden und vielleicht noch mehr !

Ich kann mir vorstellen, dass Dich Christians Antwort (Chemo bringt keinen nenneswerten Erfolg) schockiert hat. Nun, versuche aber den Realitäten ins Auge zu sehen, schau hin und nicht weg. Du glaubst zu 100% an den Erfolg der Chemotherapie für Deine Mutter, wobei wir ihr alle diesen Erfolg wünschen. In der Realität ist es oft anders, das kannst Du hier im Forum vielfach lesen. Es ist leider nicht sicher, ob die Chemo greift und ob der Erfolg gelingen wird. Frag´die behandelnden Ärzte, sie werden bestimmt ehrlich zu Dir sein und Dir sagen, wie hoch die Chancen sind, wie die Prognose ist, usw. Scheu Dich nicht zu fragen, fragen, fragen !!!

Du kannst viel organisatorische Hilfe leisten, Fahrdienst, Haushaltshilfe, leckeres Essen kochen, usw. und natürlich auch, wenn Du Dir das zutraust und Deine Mum einverstanden ist, sie zu den Arztterminen begleiten, Fragen stellen, Befunde lesen, usw.
Du kannst nach Alternativen suchen, Du kannst andere Meinungen einholen, gute Rehaklinken finden, Kontakte herstellen, usw.
Du kannst so viel tun und bist gar nicht machtlos !!!

Leider wirst Du Dich mit dem Thema Krebs jetzt intensiv auseinandersetzen müssen (wenn Du möchtest), aber das macht Dich sicherlich auch ein wenig reifer, erfahrener und bringt Dich Deiner Mutter vielleicht noch viel näher........

Wenn Du reden möchtest, kannst Du mir gerne eine PN schicken !!!!

Lass die Ohren nicht hängen !

Viele liebe Grüße
Beene
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