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Alt 11.10.2006, 12:17
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SiHa SiHa ist offline
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Standard AW: Dein ist mein ganzes Herz...

Ja, jetzt flieg ich ohne Dich nach Stockholm. Ich freu mich drauf. Aber – wie so vieles – erinnert es stark an Dich. Wolltest Du mir nicht Stockholm zeigen? Ich wäre einfach auf einer Geschäftsreise auf eigene Kosten mitgekommen und wir hätten noch einen Tag oder zwei rangehängt. Doch irgendwie kam alles anders. Der Firma ging’s immer schlechter, dann ging es Dir immer schlechter. Jetzt fahr ich also selbst geschäftlich nach Stockholm. Punkt. Aus.

Papa ist (mal wieder) im Krankenhaus. Wie soll ich’s sagen… das Übliche halt. Eine Krampfserie, ein RTW, ein Notarzt und eine Fahrt ins KH. Ich war gestern mit Mama da. Es geht ihm so lala. Desorientiert, müde und ohne jeglichen Antrieb. Mama soll noch einen Termin mit dem Sozialdienst bekommen. Ich bin mal sehr gespannt, was die uns Neues sagen können. Ich geh wohl mit hin, wenn’s terminlich passt. Vielleicht können wir da ja mal ernsthaft über das Thema Pflege-Unterstützung sprechen.
Es ist schon komisch. Das Prinzip Hoffnung. Für mich mit Dir gestorben – selbst für meinen Vater. Und Mama lebt es. Sie braucht das. Jetzt will sie es mal mit TCM probieren. Leider konnte ich ihr nicht den Enthusiasmus zeigen, den sie wohl gerne bei dieser Idee gehabt hätte… Sorry, Mama. Hoffnung ist gut – aber aus. Zumindest bei mir. Ich sollte ihr das aber vielleicht besser nicht so zeigen. Ich versuch mich zu bessern. Versprochen.

Zu dem anderen Thema hab ich noch keine Entscheidung getroffen. Ich warte jetzt erstmal Freitag ab, vielleicht erfahre ich da noch Details. Ich würde schon gerne mehr dazu hören, um mich dann entscheiden zu können.

Am Wochenende will ich mit Mama mal endlich den einen Kellerraum aufräumen. Das wird bestimmt auch wieder ganz komisch, angespannt und traurig. Wir werden bestimmt ganz viele Dinge finden, wo wir nicht wissen, wofür die eigentlich gut sind. Und wen sollen wir fragen? Papa kann es uns nicht sagen und Du leider auch nicht mehr. Du warst doch „DER Mann im Haus“ seit mein Vater krank ist. Ich weiß doch, wie viel Freude Du an dem ganzen Krimskrams, Handwerkszeug usw. im Keller und Schuppen hattest. Es ist so traurig, dass das alles nicht mehr so ist. Keiner mehr da, der die ganze Sachen wirklich braucht – oder weiß wie man sie braucht.

Ich versuche heute übrigens noch einen neuen Kumpel für Peter und Freddy zu finden. Mal sehen, ob ich einen hübschen finde, der dazu passt. Chester habe ich letztens übrigens auch gesehen. Unser Baby, unser Wuffi. Letztes Jahr um diese Zeit sind wir noch mit ihm durch den Herbstwald gelaufen. Ich war platt hinterher und Du warst noch fit – na herzlichen Dank auch. Ich vermisse ihn. Aber er vermisst uns und die langen Spaziergänge bestimmt auch ganz dölle. Und Dich noch mehr als mich. Bestimmt. Ja, das hatten wir uns auch mal ganz anders ausgemalt, oder?

So, mein Herz, ich muss jetzt ein wenig weiterarbeiten. Du weißt doch: Schlaraffia und so…

Ich liebe Dich!
1111 Küsse
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Ich würde Jahrtausende lang die Sterne durchwandern,
in alle Formen mich kleiden,
in alle Sprachen des Lebens,
um dir einmal wieder zu begegnen.
(Friedrich Hölderlin: Hyperion)
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